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Chronologie

  • Lesedauer: 2 Min.
In den vergangenen Jahrzehnten kam es zu unzähligen Stör- und Unfällen in Atomkraftwerken. Eine kleine Auswahl:

29. September 1957: Im russischen Atomkomplex Majak im Ural kommt es zu einer Störung des Kühlsystems und einer Explosion, durch die 23 000 Quadratkilometer radioaktiv verseucht werden. Nachträglich wird der Vorfall auf der siebenstufigen Internationalen Bewertungsskala für atomare Ereignisse (INES) als schwerer Unfall der Kategorie sechs eingestuft.

28. März 1979: Im Atomkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg im US-Staat Pennsylvania kommt es zu einer teilweisen Kernschmelze, durch die im Reaktor Radioaktivität freigesetzt wird. 140 000 Menschen werden vorübergehend in Sicherheit gebracht. (Kategorie 5).

26. April 1986: Im ukrainischen Tschernobyl ereignet sich die bislang schwerste Reaktor-Katastrophe. Nach einer Explosion im Reaktor Nummer 4 wird eine riesige radioaktive Wolke freigesetzt. Der Unfall wird erst öffentlich, als in Nordeuropa erhöhte Radioaktivität gemessen wird. Nach halbamtlichen Angaben sterben mehr als 25 .000 Menschen, Hunderttausende werden nach Schätzungen verstrahlt, vor allem in den damaligen Sowjetrepubliken Ukraine, Weißrussland und Russland. Kategorie 7.

April 1993: Durch eine Explosion in der geheimen Wiederaufbereitungsanlage Tomsk-7 in Westsibirien werden Uran-235, Plutonium-237 und verschiedene andere radioaktive Spaltmaterialien freigesetzt.

11. März 1997: Nach einem Brand und einer Explosion in der japanischen Versuchsanlage zur Aufbereitung in Tokaimura im Nordosten von Tokio sind 37 Menschen Strahlung ausgesetzt.

30. September 1999: Um Zeit zu sparen, geben Angestellte in Tokaimura zu viel Uran in einen Fülltank. Daraufhin ereignet sich der schwerste Atom-Unfall seit Tschernobyl, laut INES ein Unfall der Stufe 4. Es ist zudem der bis dahin schwerste in der Geschichte Japans. Mehr als 600 Menschen werden verstrahlt. Rund 320 000 Menschen werden aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht. Zwei verantwortliche Mitarbeiter sterben Monate nach dem Unglück.

9. August 2004: Einer der drei Reaktoren der Atomanlage in Mihama westlich von Tokio schaltet sich automatisch ab. Daraufhin tritt nicht verseuchter, aber extrem heißer Wasserdampf aus. Vier Arbeiter werden getötet, sieben weitere erleiden schwerste Verbrennungen.

25. Juli 2006: Bei einer Schnellabschaltung des schwedischen AKW Forsmark 1 wegen eines Kurzschlusses in der Umspannstation springen zunächst nur zwei der vier Generatoren des Notkühlsystems an. Laut dem früheren Konstruktionsleiter habe eine Kernschmelze gedroht. Die Behörden weisen dies zurück.

23. Juli 2008: In der südfranzösischen Atomanlage Tricastin entweicht bei Wartungsarbeiten radioaktiver Staub, rund hundert Mitarbeiter werden leicht verstrahlt. ND/AFP

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