Jemen: Viele Tote bei Explosion

Extremisten stürmten Munitionsfabrik

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Sanaa/Istanbul (dpa/ND). Der Krisenstaat Jemen gleitet immer tiefer ins Chaos: Bei einer Explosion in einer Munitionsfabrik kamen am Montag Dutzende von Zivilisten ums Leben. Sie waren nach Angaben von Anwohnern auf das Fabrikgelände in der südlichen Provinz Abjan vorgedrungen, das zuvor von Islamisten gestürmt und ausgeplündert worden war. Ein Krankenhausarzt sprach von 34 Toten, darunter drei Kinder. Lokale Medien berichteten von 50 bis 70 Getöteten und 150 Verletzten.

Zu der Explosion in der Munitionsfabrik war es nach Angaben der Website »Marib Press« gekommen, als sich für Patronen bestimmtes Pulver entzündete, das auf dem Gelände gelagert war. Laut »Marib Press« gelang es den Extremisten nicht, eine Zementfabrik in Abjan unter ihre Kontrolle zu bringen. Dort seien sie von Angehörigen der lokalen Stämme aufgehalten worden. In der Stadt Jaar hingegen seien sie in eine Villa des Präsidenten und in die lokale Radiostation eingedrungen.

Eine Vereinigung junger Demonstranten, die sich »Allianz der Jugendrevolution« nennt, forderte die USA und die EU am Montag auf, endlich eindeutig Stellung zu den Ereignissen in Jemen zu beziehen. Die Staatengemeinschaft solle ihre Forderung nach Rücktritt von Präsident Ali Abdullah Salih unterstützen. Derweil nutzen Extremisten aus verschiedenen Lagern den seit Wochen andauernden Machtkampf zwischen Präsident Salih und seinen Gegnern, um ihren Einflussbereich zu vergrößern. Vor diesem Szenario warnen US-Terrorismusexperten schon seit längerer Zeit. Jemen gehört zu den wichtigsten Rückzugsorten des Terrornetzes Al Qaida weltweit.

In der Provinz Marib hatten mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen am Wochenende sieben Angehörige der Sicherheitskräfte getötet.

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