Deutsche Banken in Steueroasen aktiv

Netzwerk Attac veröffentlichte Liste

  • Lesedauer: 1 Min.

New York (AFP/ND). Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat eine Liste von Tochtergesellschaften, Zweckgesellschaften und assoziierten Unternehmen deutscher Banken in Steueroasen veröffentlicht. Demnach unterhält Branchenprimus Deutsche Bank auf den Cayman-Inseln, wo fast 10 000 Hedgefonds ihre Adresse haben, mehr Niederlassungen und Zweckgesellschaften als am Konzernsitz Frankfurt am Main. Im US-Steuerparadies Delaware sei die Deutsche Bank an mehr Unternehmen beteiligt als in allen deutschen Städten zusammen, teilte Attac am Freitag mit. Insgesamt habe sie mehr als die Hälfte ihrer Tochter- und Zweckgesellschaften sowie assoziierten Unternehmen in Steueroasen angesiedelt. Auch die ebenfalls zur Deutschen Bank gehörende Postbank und die teilverstaatlichte Commerzbank sind demnach in Steueroasen äußerst aktiv.

Jutta Sundermann vom Attac-Koordinierungskreis sprach von einem »Riesenskandal«: Mit hunderten von Niederlassungen in Schattenfinanzplätzen hielten die Banken der Allgemeinheit Steuern in Milliardenhöhe vor – »ganz so, als hätten sie nie von den staatlichen Bankenrettungen profitiert. Und die Politik lässt sie fast unbehelligt gewähren«.

Eine weitere bittere »Nebenwirkung« von Schattenfinanzplätzen ist laut Attac die Stützung von Diktatoren: In die Steueroasen schaffen diese das Geld, das sie ihren Bürgern abgepresst haben.

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