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Guttenbergs Blockade
Es sei ein freundschaftliches Gespräch gewesen, behauptete heute vor fast genau sechs Wochen Karl-Theodor zu Guttenberg, in dessen Verlauf er die Bundeskanzlerin um seine Entlassung als Minister gebeten habe. Mag sein, dass er Angela Merkels Erleichterung mit Freundlichkeit verwechselt hat – sie wird jedenfalls heilfroh gewesen sein, die Skandalnudel aus der CSU loszuwerden.
Inzwischen ist der plagiaterfahrene Freiherr – der bei seinem Rücktritt bekannte, am Ende seiner Kräfte zu sein – wohl wieder aufgepäppelt. Denn keck wie eh und je legt er sich mit der Uni Bayreuth an, die er mit seiner über weite Strecken abgeschriebenen Dissertation ins Gerede brachte. Guttenberg will partout verhindern, dass die Universität das Ergebnis ihrer Untersuchungen zum Doktorplagiat veröffentlicht. Was man durchaus verstehen kann, da sich Medienberichten zufolge der Vorwurf erhärtet, er habe bewusst betrogen und nicht versehentlich kopiert. Mit der seinerzeit versprochenen umfassenden Aufklärung hat solche Blockade allerdings nichts zu tun; auch nicht mit dem Bekenntnis Guttenbergs, zu seinen Fehlern zu stehen. Seine einstige Dienstherrin hat ihn nun wissen lassen, sie erwarte, dass er »weiterhin voll zur Aufklärung beiträgt«. Das klingt nun ganz und gar nicht mehr freundschaftlich.
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