Tausende Syrer auf Demonstrationen
Proteste fortgesetzt / Neue Regierung gebildet
Damaskus (dpa/AFP/ND). Arabische Fernsehsender und Oppositionelle berichteten, nach dem Freitagsgebet habe es unter anderem in Deir al-Sor, Kamischli, Daraa, Daja und Homs größere Kundgebungen gegeben. Eine Demonstration mit 250 Teilnehmern wurde aus dem Umland der Hauptstadt Damaskus gemeldet. Über neue Zusammenstöße mit Sicherheitskräften wurde zunächst nichts bekannt.
Die Sicherheitskräfte hatten seit Beginn der Proteste vor knapp einem Monat Hunderte von Demonstranten festgenommen. Einige von ihnen wurden im Gewahrsam misshandelt. Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen starben durch Schüsse auf Demonstranten insgesamt bereits mehr als 200 Menschen.
Als Reaktion auf die Proteste hatte Präsident Baschar al-Assad die Regierung aufgelöst. Jetzt wurde das neue Kabinett vorgestellt. Der frühere Agrarminister und designierte Ministerpräsident Adel Safar habe eine neue Regierung gebildet, berichtete das Staatsfernsehen. Dem Kabinett gehören 30 Minister an, deren Namen die amtliche Nachrichtenagentur Sana veröffentlichte. Einige wichtige Posten bleiben demnach unverändert, darunter das Verteidigungsministerium, das bei Ali Habib verbleibt, und das Außenministerium unter Führung von Walid Muallem. Der General Mohammed Ibrahim al-Schaar soll Innenminister werden. 13 Minister seien neu, wurde gemeldet.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.