»Aggressiver Atomkurs«
Mit dem Beharren auf Atom- und Kohleenergie verpasst der RWE-Vorstand die Energiewende und gefährdet nicht nur die Sicherheit und das Klima, sondern setzt den langfristigen Wert des Unternehmens aufs Spiel. (...) Der Unfall in dem Atomkraftwerk Fukushima führt der Welt die Unbeherrschbarkeit der Atomenergie vor Augen. Trotzdem verfolgt Konzernvorstand Jürgen Großmann unbeirrbar seinen aggressiven Atomkurs weiter, verteidigt die Laufzeitverlängerungen für deutsche AKW und unterstreicht, dass RWE weiter prüfen werde, wo neue Atomreaktoren gebaut werden können. (...)
Die Klage, die RWE am 01. April 2011 gegen die Abschaltung des AKW Biblis eingereicht hat, ist nicht im Sinne der Aktionärinnen und Aktionäre, die der Dachverband vertritt. Angesichts der Risiken, die auch von deutschen – nicht nur von in anderen Staaten gelegenen – AKW ausgehen und der immer noch ungelösten Entsorgung von Atommüll plädieren der Dachverband und die durch ihn vertretenen Aktionäre dafür, die kürzlich vom Netz genommenen Reaktoren abgeschaltet zu lassen. (...) Der Dachverband fordert RWE (...) auf, die Klage umgehend zurück zu nehmen. (...)
Wenn es um Atomenergie geht, bringt RWE das Klimaschutzargument an, tatsächlich jedoch machen Braun- und Steinkohle weit über die Hälfte bei der RWE-Stromerzeugung aus. Deshalb hat RWE den größten CO2-Ausstoß unter den Energieerzeugern. Zwar plant der Konzern, diesen Anteil zu verringern, jedoch sind für 2025 immer noch 35% Kohlestrom an der Energieversorgung vorgesehen (...). Die RWE AG stellt sich öffentlich als nachhaltiges Unternehmen dar, das zum Wohle von Mensch und Umwelt wirtschaftet. Die groß angelegte Image-Kampagne (»voRWEg gehen«, sanfter Energie-Riese etc.) ist jedoch Greenwashing in extremer Form und täuscht Aktionäre und Verbraucher über die Absichten, die der Konzern tatsächlich verfolgt.
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