Neue Angriffe der NATO auf Libyen
Russland sieht UN-Resolution verletzt
Tripolis/London (dpa/ND). Die NATO hat bei Luftangriffen auf Libyen in der Nacht zum Mittwoch Telekommunikationsanlagen in der 90 Kilometer westlich von Misrata gelegenen Stadt Slaiten angegriffen. Diese seien zerstört worden, meldete die libysche Nachrichtenagentur Jana am Mittwoch. Die Küstenstadt Slaiten ist das Ziel einer Offensive der Aufständischen in der Enklave Misrata, die vor zwei Wochen den Belagerungsring der Truppen von Staatschef Muammar al-Gaddafi gelockert hatten.
Die tunesischen Behörden dementierten derweil Medienberichte, wonach sich die Ehefrau von Gaddafi und seine Tochter Aischa in Tunesien aufhalten sollen.
Russland verurteilte mittlerweile die jüngsten Luftangriffe der NATO auf die libysche Hauptstadt Tripolis als »Verletzung der UN-Resolution«. Die Angriffe »führen zu noch mehr Leiden unter der libyschen Zivilbevölkerung«, hieß es am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax in einer Erklärung des Außenministeriums in Moskau. Alle Seiten müssten sofort die Waffen ruhen lassen.
Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma fliegt am Montag zu Gesprächen mit dem libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi nach Tripolis. Seine Reise diene aber nicht der Suche nach einer »Exitstrategie« für Gaddafi, heißt es in einer Erklärung Zumas vom Mittwoch in Pretoria.
Zuma werde in Libyen im Namen der Afrikanischen Union (AU) Gespräche führen, um dazu beizutragen, die bereits am 10. März formulierten Ziele der AU umzusetzen. Dazu gehörten die sofortige Beendigung der Kampfhandlungen, die Sicherstellung humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung und die Verabschiedung und Umsetzung von politischen Reformen.
Der südafrikanische Präsident fliegt am Wochenende zunächst nach Nigeria.
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