Alstom-Beschäftigte gegen Jobabbau
Europaweiter Aktionstag bei Bahntechnik-Hersteller
Salzgitter/Mannheim (dpa/ND). Mit einem europaweiten Aktionstag haben mehrere tausend Mitarbeiter des Bahntechnik-Herstellers Alstom gegen dessen Sparkurs protestiert. In Betriebsversammlungen und auf Demonstrationen an 13 deutschen Standorten forderten die Mitarbeiter die Chefetage in Paris am Montag auf, die Konzernstrategie zu ändern und auf Stellenstreichungen zu verzichten. Auch an Standorten in Spanien und Italien gab es Aktionen.
Im niedersächsischen Salzgitter trafen sich die Kollegen zu Beratungen und einer anschließenden Kundgebung vor dem Werkstor. Alstom hat angekündigt, in Salzgitter 700 Jobs abbauen und den Bahn-Rohbau nach Polen verlagern zu wollen.
In Mannheim protestierten rund 2000 Menschen gegen den Sparkurs. Mit Trillerpfeifen machten Alstom-Beschäftigte und Mitarbeiter anderer Unternehmen, die die Kundgebung unterstützten, ihrem Unmut Luft. Nach Angaben des Betriebsrates sollen in dem Mannheimer Werk etwa 470 der insgesamt 2100 Jobs gestrichen werden.
Proteste gab es laut Betriebsrat außerdem in Bammental, Berlin, Bexbach, Butzbach, Düsseldorf, Kassel, Mainz-Kastel, Neumark, Nürnberg, Stendal und Stuttgart. Man wolle so lange weiterdemonstrieren, bis sich der Konzern seiner Verantwortung gegenüber Standorten und Beschäftigten bewusst werde und die »kontraproduktiven Restrukturierungsmaßnahmen« aufgebe.
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Der Konzernbetriebsrat wirft Alstom vor, den europäischen Markt zu vernachlässigen und teils aufzugeben, und fordert eine neue Europa-Strategie. So sollten etwa die Planung und Fertigung von Gaskraftwerken künftig auch in Mannheim erfolgen. Von der Energiewende in Deutschland erhofft sich der Betriebsrat einen Nachfrageschub für Gaskraftwerke.
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