Übergangsrat in Jemen verlangt
Erklärung der »Revolutionären Jugend«
Sanaa (AFP/ND). In einer Erklärung, die der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorlag, rief die »Revolutionäre Jugend« dazu auf, das Gremium solle eine neue Verfassung ausarbeiten und eine »Regierung aus Fachleuten« einsetzen. Die junge Protestbewegung, die seit dem 21. Februar mit einem Lager auf einem Platz in Sanaa aushält und den Rücktritt Salehs fordert, begrüßte in ihrer Erklärung dessen Ausreise. »Die Revolution hat ihr oberstes Ziel erreicht: Saleh ins Abseits zu stellen«, hieß es darin. Sie forderte, alle politischen Kräfte in einem Übergangsrat zu bündeln, und kündigte an, ihren Sitzstreik aufrecht zu erhalten, bis ihre Ziele erreicht seien. Saleh war am Freitag bei einem Granatenangriff auf seinen Palast verletzt worden und zur medizinischen Behandlung nach Saudi-Arabien gereist. Er werde nach zweiwöchiger Genesung in seine Heimat zurückkehren, sagte ein saudi-arabischer Regierungsvertreter. Salehs Gegner hatten am Sonntag in Sanaa die Ausreise des Präsidenten frenetisch gefeiert.
»Wir appellieren an die Jemeniten, in einem Geist der nationalen Einheit und des Dialogs (...) rasch den Weg der Versöhnung zu finden, damit das jemenitische Volk seine Regierung demokratisch wählen kann«, erklärten Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien, David Cameron, Nicolas Sarkozy, Silvio Berlusconi und José Luis Zapatero, am Sonntag.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.