268 Megapixel Sterne

Monsterkamera für Europäische Südsternwarte

  • Lesedauer: 2 Min.

Paris (ND-Schmidt/AFP). Die Europäische Südsternwarte (ESO) betreibt auf dem Cerro Paranal in der chilenischen Atacama-Wüste mit dem »Very Large Telescope« (VLT) eines der größten Teleskope der Welt. Das VLT besteht aus vier zusammenschaltbaren Teleskopen mit je einem 8,2-Meter-Hauptspiegel. Um für diese Teleskope geeignete Beobachtungsobjekte aus einem größeren Himmelsausschnitt herauszupicken, sind außerdem noch kleinere Teleskope sowohl für den Infrarotbereich als auch für den Bereich des sichtbaren Lichts vorhanden.

Neben dem VISTA-Teleskop, das Himmelsdurchmusterungen von infraroten Energiequellen vornimmt, wurde bei der ESO jetzt das VLT Survey Telescope (VST) für den sichtbaren Spektralbereich in Betrieb genommen. Das 15 Millionen Euro teure 2,6-Meter-Teleskop ist mit einer riesigen 268-Megapixel-Kamera ausgestattet, die eine schnelle Himmelsdurchmusterung mit hoher Bildqualität ermöglicht. Mithilfe der neuen Kamera können die Astronomen rund zehnmal tiefer ins Universum blicken als bei bisherigen Untersuchungen dieser Art. An der Entwicklung und dem Bau der OmegaCAM waren deutsche, niederländische und italienische Forschungsinstitute beteiligt; das Institut für Astrophysik der Universität Göttingen war dabei federführend für die Instrumentenmechanik und die optische Auslegung sowie die Installation zuständig.

Das VST soll jedoch nicht nur als »Pfadfinder» für die vier großen Spiegelteleskope dienen. Wie die Uni Göttingen mitteilte, soll es ausgewählte Himmelsareale großflächig ablichten, um dann diese Bilder computergestützt auf Hinweise abzusuchen, wie etwa durch Gravitationsfelder verzerrte Abbilder weit entfernter Milchstraßen und Galaxienhaufen. Am Ende der flächendeckenden Durchmusterung soll ein dreidimensionales Bild des Himmels entstehen.

Erste VST-Bilder zeigen neben der Sternentstehungsregion Messier 17 – auch bekannt als Omega- oder Schwanennebel – auch Omega Centauri, den größten Kugelsternhaufen am Nachthimmel. Dabei wurden in hoher Auflösung auch die schwachen Außenbereiche mit etwa 300 000 Sternen erfasst.

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