Ein Jahrtausend Elfenbein

Das Erfurter Angermuseum präsentiert eine einzigartige Sammlung christlicher Kunst

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Erfurt (dpa/ND). Heiligenfigur, Reliquientruhe, Buchdeckel, Jagdhorn und Brosche: Unter dem Titel »Ein Jahrtausend Elfenbein« zeigt das Angermuseum Erfurt derzeit kleine geschnitzte Kunstwerke aus dem 5. bis 15. Jahrhundert. Das kostbare Elfenbein als Sinnbild für Reinheit und Keuchscheit gab zunächst sakralen Kunstwerken das gewisse Etwas, später wurden auch weltliche Ding wie Trinkbecher, Jagdhorn oder Armbrust mit dem edlen Material verziert. Die Ausstellung vergegenwärtige im Jahr des Besuches von Papst Benedikt XVI. in Erfurt eine der großen Traditionen christlicher Kunst, teilte das Angermuseum mit. Die Kostbarkeiten sind Leihgaben des Hessischen Landesmuseums Darmstadt, das derzeit saniert wird und deshalb geschlossen ist. Die Sonderausstellung in Erfurt ist bis zum 31. Oktober zu sehen. Die einzigartige Sammlung geht auf den Kenntnisreichtum und erlesenen Kunstgeschmack von Baron von Hüpsch (1730-1805) zurück. Er vermachte sein Kunst- und Naturalienkabinett dem Landgrafen von Hessen-Darmstadt als Universalerben. Unter den Exponaten des Museums sind eine Relieftafel zur Himmelfahrt Christi und ein Kästchen aus Nussbaumholz mit vergoldetem Kupfer und Elfenbein-Schnitzereien zu Adam und Eva.

Ein Bucheinband des Evangeliars aus Köln um 1060, Figuren der Mutter Gottes und des Heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen sind ebenso in den Vitrinen zu bewundern wie ein venezianisches Kästchen aus dem 16. Jahrhundert. Überwiegend wurden die Arbeiten am Niederrhein und im Maasland zusammengetragen.

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