Pfändungsurteil zwang Vater zur vollen Zahlung
Unterhalt
Es gibt immer wieder Versuche, sich der Pflicht zur Zahlung von Kindesunterhalt zu entziehen. So hat erst ein Urteil des Amtsgerichts Sondershausen vom 28. April 2011 einen Vater dazu gebracht, eigenmächtig gekürzten Unterhalt für seine Tochter nachzuzahlen. Er hatte nach Angaben des Amtsgerichts in einem Monat die Unterstützung um 131 Euro gekürzt und dann gegen einen Pfändungsbeschluss der Mutter geklagt.
Das Gericht bestätigte in einem Familiengerichtsverfahren die von der Mutter eingeleitete Zwangsvollstreckung. Der Mann hatte die Kürzung im Sommer 2010 damit begründet, dass seine im Kyffhäuserkreis lebende Tochter einen Monat nicht bei der Mutter gewesen sei. »Über die Verwendung des Unterhalts bestimmt in diesem Fall die Mutter«, begründete das Gericht seine Entscheidung. Wenn in einem Monat weniger Essenskosten anfielen, könnte das Geld für andere Anschaffungen gespart werden. Nur in extremen Fällen, wie etwa bei einer Drogensucht der Mutter, könne der Vater die Unterhaltszahlung einstellen. Dann müsste grundsätzlich über die Entziehung des Sorgerechts nachgedacht werden.
Nach dem Urteil verpflichtete sich der Vater, den Unterhalt weiterhin zu zahlen. Die Mutter ließ daraufhin den Pfändungsbeschluss ruhen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.