Gewerkschaft kritisiert HSH-Auflagen
Nordbank kündigt Stellenabbau an
Hamburg (dpa/ND). Die Auflagen der EU-Kommission gegen die HSH Nordbank richten sich nach Ansicht der Gewerkschaft ver.di einseitig gegen die Beschäftigten. »Der Kompromiss der Politik rettet das Unternehmen und die Investitionen der Eigentümer auf dem Rücken der Belegschaft«, sagte am Freitag Berthold Bose, Landesfachbereichsleiter Finanzdienstleistungen bei ver.di Hamburg.
Die Bank hatte am Donnerstag erklärt, sie müsse bis 2014 zusätzlich 900 Stellen abbauen, um die Vorgaben der EU-Kommission umzusetzen. Zudem erwartet die HSH Nordbank in diesem Jahr einen Konzernverlust, vor allem, weil die Bank ihren Hauptanteilseignern Hamburg und Schleswig-Holstein voraussichtlich 500 Millionen Euro zahlen muss.
Das sei eine Zumutung für die Beschäftigten, sagte Bose. Die Gewerkschaft erkennt in ihrer Stellungnahme allerdings an, dass Vorstand und Aufsichtsrat den Vorgaben aus Brüssel zustimmen mussten, um das sichere Aus der HSH Nordbank abzuwenden.
Bose kritisiert, dass die EU-Kommission auf ein »alternatives tragfähiges Modell« verzichtet habe, das auch die Eigentümer unterstützten. Andere EU-Länder und auch Banken hätten in vergleichbaren Fällen wesentlich mehr Entgegenkommen erhalten. »Wir erwarten nun vom Vorstand der Bank unverzügliche und detaillierte Informationen über die Umstrukturierungspläne und Verhandlungen über einen Sozialplan, der den Namen auch zu Recht trägt«, forderte Bose.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.