Anschlag auf Moschee im Westjordanland

Israelische Siedler beschädigten das Gebäude

  • Lesedauer: 1 Min.
Nach dem Abriss von drei illegal errichteten Siedlerhäusern im Westjordanland haben israelische Siedler am Montag versucht, eine Moschee in Brand zu setzen.

Jerusalem (AFP/ND). Das Erdgeschoss des zweigeschossigen Gebetshauses im Dorf Kutsra im Norden des von Israel besetzten Palästinensergebietes sei durch den Angriff beschädigt worden, teilten palästinensische Sicherheitskräfte mit. Wie ein AFP-Reporter berichtete, hinterließen die Täter auf den Mauern Davidsterne und anti-islamische Slogans.

Die israelischen Behörden hatten in der Nacht zum Montag in der nicht genehmigten Siedlung von Migron nahe Ramallah drei Häuser abgerissen. Sechs Siedler, die Widerstand gegen die Beamten leisteten, wurden nach Angaben der Polizei vorübergehend festgenommen. Der Abriss der drei Häuser war im Juni von Verteidigungsminister Ehud Barak angeordnet worden.

Militante Siedler verüben als Vergeltung für die Räumung ihrer Häuser durch die israelischen Behörden immer wieder Angriffe auf palästinensische Einrichtungen, darunter auch auf Moscheen. Erst im Juni hatten Siedler versucht, eine Moschee in Brand zu stecken, nachdem eine illegale Siedlung geräumt worden war.

Die komplette Siedlung von Migron muss nach einem Urteil des Obersten israelischen Gerichtshofs bis zum Frühjahr nächsten Jahres geräumt werden. Sie wurde vor zehn Jahren ohne Genehmigung auf palästinensischem Boden erbaut. 2009 lebten dort rund 250 Menschen.

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