Studierende fordern Geld

Sachsens Hochschulen sollen mehr Personal bekommen

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Sachsens Wissenschaftsministerium feilt an einem neuen Plan zur Hochschulentwicklung. Die Studenten wollen mitreden. Jetzt haben sie konkrete Vorschläge auf den Tisch gelegt.

Dresden (dpa/ND). Sachsens Studentenvertretungen fordern mehr Geld und Personal für die Hochschulen des Landes. »Das sind für uns die wichtigsten Punkte bei der Planung der Hochschulentwicklung«, sagte Michael Moschke, einer der Sprecher der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS), am Dienstag in Dresden. Anders als das Wissenschaftsministerium gehe die KSS davon aus, dass die Zahl der Studienanfänger in den kommenden Jahren weiter steige. Entsprechend müssten die Hochschulen ausgestattet sein. Die KSS legte einen Katalog mit Vorschlägen zum Hochschulentwicklungsplan des Wissenschaftsministeriums vor.

Unter anderem wird verlangt, die jährlichen Ausgaben pro Student von jetzt 6300 – die KSS hatte zunächst von 6900 Euro gesprochen – auf 8000 Euro zu erhöhen. Sachsen liege – gemessen an den anderen Bundesländern – bei den Pro-Kopf-Ausgaben damit im unteren Drittel. Zudem müsse der für den Zeitraum von 2016 bis 2020 geplante Abbau von 1000 Stellen an den Hochschulen gestoppt werden. »Wir brauchen mehr unbefristete Stellen und weniger Teilzeitstellen«, ergänzte Sprecherin Anni Fischer. Zudem müssten die Studienmöglichkeiten flexibler werden, angefangen vom Teilzeitstudium bis hin zum E-Learning angesichts überfüllter Hörsäle.

Inwieweit die Forderungen der KSS im neuen Hochschulentwicklungsplan berücksichtigt werden, blieb am Dienstag zunächst offen. »Wir streben an, mit dem neuen Plan im Herbst ins Kabinett zu gehen», sagte Ministeriumssprecherin Annett Hofmann. Derzeit würden die Vorstellungen der Hochschulen eingearbeitet. Hofmann verwies darauf, dass bei den Stellenstreichungen noch nicht das letzte Wort gesprochen sei. Die Pläne würden 2015 überprüft. Hofmann verwies zudem darauf, dass die vom KSS angeführten Pro-Kopf-Ausgaben nicht vergleichbar seien, da unterschiedliche Ausgaben der Länder berücksichtigt würden.

Unterstützung kam postwendend von den Landtagsfraktionen der SPD und der Grünen. SPD-Hochschulexperte Holger Mann forderte das Wissenschaftsministerium auf, die Vorschläge der Studenten zu berücksichtigen. Die Forderungen machten den akuten Handlungsbedarf deutlich. Der von CDU/FDP geplante Stellenabbau werde die Qualität von Lehre und Studium verschlechtern. Mann begrüßte ausdrücklich Vorschläge der Studenten zur Qualitätssicherung und kündigte weitere seiner Fraktion dazu an.

»Die Studienbedingungen werden durch Stellenkürzungen deutlich verschlechtert«, erklärte auch Grünen-Experte Karl-Heinz Gerstenberg. »Um die gegenwärtige Studienabbrecherquote von 23 Prozent zu senken, brauchen wir jedoch eine bessere Qualität der Lehre.« Seine Fraktion hatte unlängst einen eigenen Hochschulentwicklungsplan für Sachsen vorgelegt.

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