Obama besorgt wegen Euro-Krise

EU-Experten in Griechenland eingetroffen

  • Lesedauer: 2 Min.
US-Präsident Obama fordert von der Eurozone mehr Engagement zur Bewältigung der Schuldenkrise. Die Euro-Finanzminister beraten am Freitag gemeinsam mit ihrem Kollegen aus Washington.

Washington/Brüssel (AFP/ND). US-Präsident Barack Obama hat von den Ländern der Eurozone mehr Einsatz im Kampf gegen die Schuldenkrise gefordert. »Solange diese Krise nicht gelöst ist, wird die Weltwirtschaft weiter schwächeln«, warnte Obama am Montag in einem Interview mit internationalen Korrespondenten. Washington sei in die Bemühungen der EU-Staaten um eine Lösung der Krise in der Eurozone »eng eingebunden«, sagte Obama. Letztlich sei es jedoch an den großen Ländern in Europa, einen gemeinsamen Lösungsweg zu finden. »Griechenland ist derzeit offensichtlich das größte Problem«, sagte Obama. Das Land gehe »zwar Schritte, um die Krise zu mildern, aber nicht, um sie zu lösen«. Die wichtigere Frage sei aber, was in Spanien und Italien geschehe, »wenn es die Märkte weiterhin auf diese beiden großen Länder in Europa abgesehen haben«, sagte Obama.

US-Finanzminister Timothy Geithner kündigte seine Teilnahme am Treffen der EU-Finanzminister am Freitag in Wroclaw an. Er wolle mit seinen europäischen Kollegen über Maßnahmen zur Erholung der Weltwirtschaft beraten. In der vergangenen Woche hatte auch Geithner die Eurostaaten zu einem verstärkten Kampf gegen die Schuldenkrise und zu mehr Kooperation aufgerufen.

In Wroclaw soll auch über eine weitere Auszahlung von Finanzhilfen für Griechenland gesprochen werden. Unter den EU-Finanzministern herrscht Uneinigkeit darüber – Athen werden zu geringe Sparanstrengungen vorgeworfen.

Die Finanzkontrolleure der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds werden nach Angaben der Regierung in Athen erst nach dem Treffen am kommenden Montag die Prüfung der Staatsfinanzen aufnehmen. In der griechischen Hauptstadt traf unterdessen die sogenannte Task Force der EU ein. Die Experten sollen Griechenland bei der Umsetzung wichtiger Reformen wie einem verbesserten Eintreiben von Steuern und dem Umbau des Gesundheitssystems helfen. Zudem sollen sie gemeinsam mit den griechischen Behörden nach Projekten suchen, deren Förderung der am Boden liegenden griechischen Wirtschaft des hochverschuldeten Landes helfen kann.

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