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Planet mit zwei Sonnen

  • Lesedauer: 2 Min.

Astronomen haben mit Hilfe des Weltraumteleskops »Kepler« der US-Raumfahrtbehörde NASA einen Planeten mit zwei Sonnen entdeckt. Die Konstellation erinnert die Forscher an den fiktiven Heimatplaneten des Kinohelden Luke Skywalker aus der Science-Fiction-Saga »Krieg der Sterne« (»Star Wars«). Anders als beim fiktiven Wüstenplaneten Tatooine handelt es sich bei »Kepler-16b« allerdings um einen kalten, unbelebten Gasriesen von der Größe des Saturn, wie die Gruppe um Laurance Doyle vom kalifornischen SETI-Institut im US-Fachjournal »Science« (Bd. 333, S. 1602) schreibt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Astronomen Hinweise auf einen Planeten erspähen, der um zwei Sonnen kreist. Aber es ist der erste Trabant eines Doppelsterns, der von der Erde aus gesehen genau vor seinen beiden Sternen vorbeizieht und sich damit direkt nachweisen lässt. »Kepler-16b ist das erste bestätigte, unzweideutige Beispiel für einen Planeten, der nicht einen, sondern zwei Sterne umkreist«, unterstreicht Ko-Autor Josh Carter vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik (CfA) in einer Mitteilung seines Instituts.

Kepler-16b umkreist rund 200 Lichtjahre von der Erde entfernt ein System aus zwei Zwergsternen: Der eine hat nur ein Fünftel der Masse unserer Sonne, der andere zwei Drittel. Die Doppelsonnen sind rund 35 Millionen Kilometer voneinander entfernt und umrunden sich gegenseitig in 41 Tagen. Der Planet zieht weiter außen seine Bahn. In etwa 105 Millionen Kilometern Abstand benötigt er für einen Umlauf 229 Tage. Damit gleicht sein Orbit dem der Venus in unserem System, dem zweitnächsten Planeten an unserer Sonne.

Da die Doppelsonnen von Kepler-16b jedoch viel kleiner sind als unsere Sonne, herrschen auf dem großen Gasplaneten vermutlich frostige minus 75 bis minus 100 Grad Celsius. Das ist zu kalt für Leben, so dass – anders als im Kinoabenteuer – niemand dort den spektakulären doppelten Sonnenuntergang beobachten kann.

Das »Kepler«-Weltraumteleskop kann winzige Schwankungen in der Helligkeit von Sternen messen, wie sie entstehen, wenn ein ferner Planet von der Erde aus gesehen genau vor seinem Heimatstern vorbeizieht und ihn damit ein klein wenig abschattet.

dpa/ND

Abb.: NASA/JPL-Caltech

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