»Seidenstraße« nach Kabul

Neue Initiative für Afghanistan vorgestellt

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Seidenstraße war in früheren Jahrhunderten ein großer Erfolg. Jetzt benutzt die Politik den alten Namen für eine neue Initiative, die den Wiederaufbau in Afghanistan voranbringen soll.

New York/Kabul (dpa/ND). Der Wiederaufbau im Bürgerkriegsland Afghanistan soll durch eine engere wirtschaftliche Verflechtung mit den Nachbarstaaten unterstützt werden. Dazu wurde in New York am Rande der UN-Generalversammlung eine Initiative mit dem Namen »Neue Seidenstraße« aus der Taufe gehoben. Das am Donnerstag (Ortszeit) vorgestellte Vorhaben wird von den USA, Deutschland und Afghanistan getragen.

Ziel ist es, das Land am Hindukusch wie in früheren Jahrhunderten zu einer regionalen Handelsdrehscheibe zu machen. Geplant ist auch eine engere regionale Zusammenarbeit in den Bereichen Transport und Energieversorgung. Vergleichbare Initiativen kamen in den vergangenen Jahren kaum voran. Im Namen lehnt sich das »New Silk Road«-Konzept an die Seidenstraße an, deren wichtigste Route früher Ostasien mit dem Mittelmeer verband. Das Konzept soll bei einer internationalen Afghanistan-Konferenz weiter vorangetrieben werden, die am 5. Dezember in Bonn stattfindet.

US-Außenministerin Hillary Clinton hob den Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und politischer Stabilität hervor. »Afghanistan braucht zu Hause eine nachhaltige Wirtschaft, die nicht von internationaler Hilfe abhängig ist.« Der afghanische Außenminister Zalmay Rassoul warb bei dem Treffen um ausländische Investitionen.

Drei Tage nach der Ermordung von Ex-Präsident Burhanuddin Rabbani haben sich Tausende Afghanen in Kabul versammelt, um Abschied von dem Politiker zu nehmen. Auch Delegationen aus arabischen Ländern seien in die afghanische Hauptstadt gereist, um Rabbani die letzte Ehre zu erweisen, sagte ein Sprecher von Präsident Hamid Karsai. Das afghanische Fernsehen zeigte, wie der Sarg mit der Leiche Rabbanisvor dem Staatsbegräbnis am Freitag in den Garten des Präsidentenpalastes gebracht wurde. Rabbani, der als Vorsitzender des Hohen Friedensrates von Karsai mit der Aussöhnung mit den Taliban beauftragt worden war, war am Dienstag in seinem Haus in Kabul getötet worden.

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