Anwälte der Opfer

Friedensbewegung fordert sofortigen Truppenabzug

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Friedensbewegung hat zum zehnten Jahrestag des Beginns des Afghanistan-Krieges einen sofortigen Waffenstillstand und den unverzüglichen und bedingungslosen Abzug aller ausländischen Truppen gefordert. Entgegen offiziellen Verlautbarungen werde derzeit ein Verbleib zehntausender NATO-Soldaten am Hindukusch geplant. Die »Abzugsperspektive« sei eine faustdicke Lüge, warnt der Bundesausschuss Friedensratschlag.

In vielen deutschen Städten finden dieser Tage Mahnwachen und Protestaktionen statt. Die Friedensgruppen beklagen zehntausende Opfer, insbesondere in der afghanischen Zivilbevölkerung, zerstörte Infrastruktur, verseuchte Gebiete durch den Einsatz von Uranmunition, extreme Armut. Afghanische Bürger, Opferanwälte und Friedensexperten werden heute Abend bei einer Veranstaltung in Berlin symbolisch Anklage gegen Verantwortliche für den Krieg in den Regierungen, den beteiligten Streitkräften und Rüstungskonzernen erheben. Auch vor dem Bundeskanzleramt wird gegen den Afghanistan-Krieg protestiert. Ein Bündnis von mehr 40 Initiativen ruft für Sonnabend zur »Umzingelung« des Kanzleramts auf. Zeitgleich soll in Saarbrückens Innenstadt eine riesige Friedenstaube aufsteigen. Die größten Proteste werden für Dezember vorbereitet, wenn die kriegführenden Staaten in Bonn über die Zukunft Afghanistans beraten.

Mit den Aktionen wollen die Friedensgruppen auch die Öffentlichkeit aufrütteln. Sie beklagen ein verbreitetes Desinteresse an der Situation in Afghanistan und die zunehmende Gewöhnung an gewaltsame Antworten auf Konflikte.

iw

7. Oktober: Afghanistan-Krieg - Bilanz und Anklage, 17 Uhr, IG Metall-Haus Berlin, Alte Jakobstr. 149; 8. Oktober: Protestmarsch zum Kanzleramt, 13 Uhr, Potsdamer Platz.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.