Ankara verärgert über EU-Bericht

Türkei drängt weiter auf schnellen Beitritt

  • Lesedauer: 1 Min.

Brüssel (AFP/nd). Die Türkei hat verärgert auf den diesjährigen Bericht zur EU-Erweiterung reagiert. Es sei Zeit für Europa, den Blickwinkel zu ändern, sagte der für EU-Angelegenheiten zuständige türkische Minister Egemen Bagis am Mittwoch. Die EU-Einschätzung über die Einstellung der Türkei gegenüber Minderheiten sei »nicht akzeptabel«. Zur Kritik der EU am Konflikt zwischen der Türkei und Zypern sagte der Minister, das Thema werde »von Israel und einigen Kreisen in der EU« als »trojanisches Pferd« verwendet. Dennoch wolle die Türkei der EU »mehr denn je« beitreten.

Die EU-Kommission hatte sich besorgt über die Lage in der Türkei und über deren Konflikt mit dem EU-Mitglied Zypern gezeigt. Die Beitrittsverhandlungen hätten sich vor diesem Hintergrund mehr als ein Jahr lang nicht bewegt, sagte EU-Kommissar Stefan Füle.

Die seit Jahren gespannten Beziehungen zwischen Zypern und der Türkei hatten sich zuletzt wegen eines Streits um die Erforschung von Gasvorkommen vor der Küste Zyperns weiter verschlechtert. Ankara droht, in der zweiten Hälfte 2012 während der zyprischen EU-Ratspräsidentschaft seine Beziehungen zur EU einzufrieren. Kommentar Seite 4

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.