Wahlspagat

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 2 Min.

Es sieht nicht so richtig gut aus für Barack Obama ein Jahr vor den nächsten Präsidentschaftswahlen. Der Mann im Weißen Haus, der dort auch bleiben möchte, muss sich in den aktuellen Umfragen mit bescheidenen Werten um 40 Prozent zufriedengeben. Selbst in den Reihen seiner Anhänger zeigt man sich unzufrieden, konnte er doch allzu viele Wahlversprechen nicht einhalten. Und nach den konservativen Erfolgen bei der Kongresswahl im Vorjahr ist es für den Präsidenten noch schwieriger, seine Gesetzesvorhaben gegen die Republikaner durch das Parlament zu bringen. So wird wohl auch das 447 Milliarden Dollar schwere Konjunkturpaket auf der Strecke bleiben. Die Reduzierung der Arbeitslosigkeit aber dürfte im nächsten Jahr eines der wichtigsten Themen im Wahlkampf werden.

Wenn der Amtsinhaber trotzdem weiter auf seine Wiederwahl hoffen darf, dann liegt das vor allem am politischen Gegner. Denn bei den Republikanern stürzen die vermeintlichen Favoriten so schnell, wie sie aufsteigen. Gerade versucht sich mit Herman Cain ein bisher aussichtsreicher Anwärter gegen massive Vorwürfe der sexuellen Belästigung zu wehren. Aber vor allem fällt den Bewerbern offensichtlich der Spagat zwischen der einflussreichen rechtspopulistischen Tea-Party-Bewegung und dem Parteiestablishment, das auch die Wählermitte im Auge haben muss, sehr schwer. Daran scheinen selbst so hochgehandelte Anwärter wie der texanische Gouverneur Rick Perry oder die Kongressabgeordnete Michele Bachmann schon gescheitert zu sein, bevor die Vorwahlen überhaupt richtig beginnen.

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