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Razzia beim Waffenbauer Heckler & Koch

  • Lesedauer: 2 Min.

Oberndorf (dpa/nd). Der Waffenhersteller Heckler & Koch ist ins Visier der Ermittler geraten: Rund 300 Beamte durchsuchten die Geschäftsräume des Unternehmens im schwäbischen Oberndorf und Privatwohnungen. Das teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt am Donnerstag mit. Es gehe um den Verdacht, dass Heckler & Koch jahrelang Bestechungsgelder gezahlt habe, um Lieferaufträge für Waffen nach Mexiko zu erhalten. Die Firma äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen.

Der Waffenhersteller ist seit Längerem im Fokus der Ermittler. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob das Unternehmen im Jahr 2005 trotz eines Verbots Kriegswaffen an vier Bundesstaaten in Mexiko geliefert hat, in denen es damals Menschenrechtsverletzungen gab. Heckler & Koch weist die Vorwürfe zurück. Waffen aus der Schmiede Heckler & Koch seien immer wieder an Orten aufgetaucht, an die sie nie geliefert werden dürften, stellt Jan von Aken, Bundestagsabgeordneter der LINKEN, in einer Mitteilung fest. Trotzdem weigere sich die Bundesregierung bislang beharrlich, ein Exportverbot für Heckler & Koch auszusprechen.

Bei der Razzia am Donnerstag suchten die Beamten nach Hinweisen auf Schmiergeldzahlungen. Die Verantwortlichen des Unternehmens sollen seit mehreren Jahren Amtsträger in Mexiko bestochen haben, um Lieferaufträge zu bekommen. Zudem gebe es erste Hinweise, dass auch in Deutschland Amtsträger bestochen worden sein könnten, hieß es. Vor einigen Wochen war Heckler & Koch in die Schlagzeilen geraten, nachdem G36-Sturmgewehre in Libyen bei den Truppen Gaddafis gefunden wurden. Heckler & Koch selbst beteuert, diese Waffen seien legal nach Ägypten geliefert worden. Wie sie nach Libyen kamen, sei für das Unternehmen unklar.

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