Fürths jüdisches Erbe

UNESCO-Liste

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Noch immer erinnern viele Gebäude in Fürth an das einst ausgeprägte jüdische Stiftungswesen - jetzt erhofft sich die Stadt damit einen Platz auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste. Als Partner will sie dabei die Stadt Halberstadt in Sachsen-Anhalt ins Boot holen, wie Fürths Baureferent Joachim Krauße am Freitag auf Anfrage sagte. »Auch in Halberstadt ist ein ausgeprägtes Stiftungswesen aus der Neuzeit vorhanden«, erläuterte Krauße. Die Stadt habe bereits Interesse signalisiert.

Auch bei jüdischen Organisationen sei die Fürther Initiative auf Zustimmung gestoßen. »Jüdische Vertreter sind froh, dass es mal ein jüdisches Thema jenseits des Holocausts und der Mahnkultur gibt«, berichtete der Fürther Baureferent. Der Fürther Stadtrat hatte bereits in den vergangenen Tagen sein grünes Licht für die Bewerbung gegeben. »Wir sind da noch in einem sehr frühen Stadium. Wir gehen da auch nicht euphorisch vor. Zumindest bei Fachleuten stoßen unsere Überlegungen aber auf großes Interesse«, sagte Krauße.

Den Anstoß dafür habe der Cottbusser Hochschullehrer und Fachmann für das UNESCO-Verfahren, Michael Schmidt, gegeben: »Er hat uns klar gemacht, dass die Zeiten, in denen die UNESCO Bauwerke oder Innenstädte auf Welterbeliste nehme, vorbei seien. Höher seien die Chancen, wenn man sich mit Objekten mit ideengeschichtlicher Bedeutung bewirbt«, erläuterte Krauße. Und gerade Fürth habe ungewöhnlich viele bauliche Zeugnisse des jüdischen Mäzenatums - etwa das frühere Volksbildungsheim Berholzheimerianum.

Da in Bayern die Meldefrist für das UNESCO-Verfahren für 2012 bereits verstrichen und im Freistaat die Konkurrenz ohnehin sehr groß sei, wollen sich beide Städte auf der Länderliste von Sachsen-Anhalt um den Weltkulturerbetitel bewerben. dpa

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