Kabila weiter vorn
In Kongo wächst die Angst vor neuem Bürgerkrieg
Kinshasa (dpa/nd). In der Demokratischen Republik Kongo wächst die Angst, dass es nach der Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses der Präsidentschaftswahl zu schweren Ausschreitungen kommen könnte. Wann das Endergebnis vorliegt, ist unklar. Jedoch wurde am Dienstag bekannt, dass Amtsinhaber Joseph Kabila nach der Auszählung von zwei Dritteln der Stimmen erwartungsgemäß vorne liegt. Örtlichen Medienberichten zufolge kam der 40-Jährige auf 46 Prozent der Stimmen; sein größter Herausforderer, Ex-Ministerpräsident Etienne Tshisekedi liegt bei 36 Prozent. Laut Verfassung reicht die einfache Mehrheit für den Wahlsieg.
Kabila hält seit 2001 die Zügel des riesigen zentralafrikanischen Landes in der Hand. Jedoch hatten Oppositionspolitiker bereits kurz nach der Abstimmung am 28. November von Betrug und Einschüchterungen gesprochen. Vital Kamerhe, einer der Präsidentschaftskandidaten, sagte, die Opposition werde das Ergebnis nur dann akzeptieren, wenn es transparent ist.
UNO-Mitarbeiter erklärten, es werde alles unternommen, um Ruhe und Frieden zu bewahren und zu verhindern, dass Kongo/Kinshasa in einen Strudel der Gewalt gezogen wird. Berichten zufolge sind bereits etwa 3000 Menschen wegen der befürchteten Unruhen in das Nachbarland Kongo/Brazzaville geflohen.
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