Hat Wulff den Landtag getäuscht?
Darlehen zum Hauskauf bringt Bundespräsident in die Kritik
Das Bundespräsidialamt wies die Darstellung der Zeitung zurück, wonach Wulff bei seinen Angaben zu privaten Geschäftsbeziehungen möglicherweise getäuscht hat. Der Sprecher des Bundespräsidenten, Olaf Glaeseker, ließ mitteilen, die Anfrage von zwei Grünen-Abgeordneten im Landtag sei damals »korrekt beantwortet« worden. Auch der Unternehmer Geerkens wies die Vorwürfe zurück.
Aus der Bundespolitik kam nur leise Kritik an Wulff. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann sagte, der Bundespräsident habe den Landtag zwar nicht belogen, aber auch nicht »die ganze Wahrheit gesagt«. Der niedersächsische Grünen-Fraktionschefs Stefan Wenzel, der Wulff damals befragt hatte, warf diesem »haarspalterische Auslegungen« vor. Er habe die Wahrheit verheimlicht und den Landtag nicht umfassend aufgeklärt.
Wulffs Sprecher betonte, die Anfrage habe sich auf geschäftliche Beziehungen zu Egon Geerkens oder zu einer Firma bezogen, an der dieser beteiligt war. »Solche geschäftlichen Beziehungen bestanden und bestehen nicht«, so Glaeseker. Es habe nur eine Vereinbarung mit Frau Edith Geerkens zu einem Darlehen aus ihrem Privatvermögen gegeben. »Dementsprechend wurde die unmissverständliche Anfrage wahrheitsgemäß verneint«, erklärte Glaeseker weiter.
Durch den Vertrag hätten die Eheleute Christian und Bettina Wulff 2008 den Kauf ihres Einfamilienhauses zu einem Zinssatz von vier Prozent finanziert. Im Frühjahr 2010 sei das Privatdarlehen durch eine Bankfinanzierung mit niedrigerem Zinssatz abgelöst worden, so Glaeseker.
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