Braunes Schießen in Heidiland
Deutsche Nazis zu Übungen in der Schweiz
Mehrere Mitglieder der NPD sollen nach Medienberichten am 27. August 2011 in der Nähe von Luzern gemeinsame Schießübungen mit Schweizer Gesinnungsgenossen abgehalten haben. Dafür sei extra ein Schützenhaus angemietet worden.
Die jetzt bekannt gewordenen Informationen gehen auf Recherchen der Autonomen Antifa Freiburg zurück. Sie wurden inzwischen von einem Teilnehmer des Treffens gegenüber der Schweizer »SonntagsZeitung« bestätigt. Es hätten an diesem Tag »rund 20 Kameraden an den Waffen trainierten«. Darunter seien auch mehrere in Deutschland wohnhafte NPD-Mitglieder gewesen, so der namentlich nicht genannte Mann.
Einer der Initiatoren der Schießübungen soll der deutsche Neonazi Nicolai H. gewesen sein. Der 22-Jährige stammt aus Südbaden und ist vor einiger Zeit in die Schweiz gezogen. Heute wohnt er im Kanton Bern. Vor seinem Umzug gehörte er der militanten Kameradschaft »Südsturm Baden« an und soll mehrere NPD-Veranstaltungen in der Region organisiert haben. Nach Informationen der »SonntagsZeitung« dürfe H. in Deutschland aufgrund seiner politischen Aktivitäten weder Waffen noch Munition besitzen. Auch die Bundeswehr habe ihn abgelehnt.
Der baden-württembergische Verfassungsschutz hatte nach eigenen Angaben keine Kenntnisse über das Waffentraining. Man könne allerdings bestätigen, so Sprecherin Victoria Krause gegenüber der »Sonntagszeitung«, dass »deutsche Neonazis sowie NPD-Mitglieder aus dem grenznahen Bereich über gute Kontakte in die Schweiz verfügen.«
Auch der Direktor des Schweizer Nachrichtendienstes NDB, Markus Seiler, blieb in den Medien vage. Eine »direkte Bedrohung für die Schweiz« stelle man zwar nicht fest. Dennoch sei nicht ganz auszuschließen, »dass radikalisierte Einzeltäter oder kleinere Gruppierungen plötzlich etwas planen oder durchführen.«
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