Lyrik zum Jahreswechsel
Die Zukunft
Lad sie ein,freundlich,
wenn du weißt, wo sie ist,
wenn du die Richtung kennst.
In welche du rufen mußt!
Wenn sie je kommt,
so frag die nebelumhüllte
und eisige Frau
vorsichtig und scheu,
berühr nicht den Schleier,
berührt nicht ihr Kleid.
Sie ohrfeigt dich,
verläßt dich
hohngrinsend.
Ich glaub,,
ihr ist die Sprache verboten
wie den Fischen.
Robert Walser:
Gelassenheit
Seit ich mich der Zeit ergeben,Spür ich etwas in mir leben,
Warme, wundervolle Ruh.
Seit ich scherze unumwunden
Mit den Tagen, mit den Stunden,
Schließen meine Klagen zu.
Und ich bin der Bürd entladen,
meiner Schulden, die mir schaden
Durch ein unverblümtes Wort.
Zeit ist Zeit, sie mag entschlafen:
Immer findet sie als braven
Menschen mich am alten Ort.
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