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Gravitation wird vermessen

US-Raumsonden erreichen Mondumlaufbahn

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington (nd-Schmidt/AFP). Zwei US-Raumsonden sollen am Wochenende die Umlaufbahn des Mondes erreichen und in den folgenden Monaten Daten über die Schwerkraftverhältnisse und die Zusammensetzung des Mondes ermitteln. Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte, sollen die Sonden »GRAIL-A« und »GRAIL-B« am Samstag und am Sonntag jeweils in den Abendstunden in die Umlaufbahn eintreten. Daraufhin sollen sie in einer elliptischen Bahn um den Mond kreisen und ihn bei stetiger Geschwindigkeitssteigerung schließlich in weniger als zwei Stunden umfliegen.

Ab März sollen die beiden »GRAIL«-Sonden mit den Messungen beginnen und eine hochauflösende Karte des Gravitationsfeldes des Mondes erstellen. Diese Messungen erfolgen indirekt. Mit einer Art Radar messen die beiden Sonden ständig ihren exakten Abstand voneinander. Dieser normalerweise konstante Abstand verändert sich dann, wenn eine der Sonden von einer Massekonzentration auf dem Mond stärker angezogen und dadurch beschleunigt wird.

Die NASA verspricht sich von dem Projekt Aufschluss über die Entwicklung des Mondes und der Erde. Über die Entstehung des Mondes gibt es verschiedene Hypothesen. Eine davon besagt, dass der Mond entstand, als in der Frühzeit unseres Sonnensystems ein etwa marsgroßes Objekt mit der Urerde kollidierte. Dabei sei der schwere Kern des kosmischen Objekts weitgehend von der Erde aufgenommen worden, während leichtere Gesteine aus denäußeren Schichten durch die gewaltige Energie des Zusammenpralls geschmolzen ins All geschleudert wurden, und dort als der heutige Mond erstarrten. Genauere Angaben über die räumliche Masseverteilung des Mondes könnten Beweise für oder gegen diese Entstehungstheorien liefern.

Die Zwillingssonden von der Größe einer Waschmaschine brauchten mehr als drei Monate, um den etwa 400 000 Kilometer entfernten Mond zu erreichen. Astronauten der Apollo-Missionen legten die Strecke in der Vergangenheit in gut drei Tagen zurück. Die NASA steuerte die Sonden indes auf einem Umweg zum Mond, um ihre Funktionen auf dem Weg ausführlich zu testen. Alle Tests seien sehr gut verlaufen, erklärte die wissenschaftliche Leiterin des Projekts, Maria Zuber. Das Forschungsprojekt kostet die NASA knapp 500 Millionen Dollar (etwa 380 Millionen Euro).

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