Gezieltes Chaos bei Studienplatzvergabe?

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Die Studienplatzvergabe in Deutschland soll neu geregelt, das zentrale Hochschulzulassungssystem ZVS daher durch das »Dialogorientierte Serviceverfahren« (DoSV) ersetzt werden. Doch anhaltende Probleme mit der Software der staatseigenen HIS GmbH verschieben dessen Einführung. Das Chaos werde genutzt, um die von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beabsichtigte Privatisierung der IT-Abteilung des HIS zu forcieren, meint man auf www.heise.de (bit.ly/zDYGSS).

So »riecht es« für Stasi »verdammt danach, dass das Projekt absichtlich vor die Wand gefahren wurde, um Gründe für eine Privatisierung zu bekommen.« Martin Pauly schreibt: »Aus HIS eine Privatfirma zu machen, führt dazu, dass ohnehin schon mäßige, teil-proprietäre Software endgültig proprietär wird. Gerade für die Uni wäre Open Source (freie Software) hier ein entscheidender Vorteil. Jede Uni kann dann selbst entscheiden, was sie dazu programmiert bzw. programmieren lässt. Gibt man die Verbesserungen/Erweiterungen wieder frei, ist allen geholfen.

Auch auf www.studis-online.de (bit.ly/ADj2KA) macht man sich seine Gedanken. Thomas Bleibtreu hält »die Entscheidung, HIS zu privatisieren für überfällig. Die HIS-Produkte sind wirklich seit Jahren ein konstantes Ärgernis. (…) Die Usability und Technik ist auf den Stand von vor über 10 Jahren. Selbst gesetzlich erforderte Grundvoraussetzungen von IT-Anwendungen, wie die Barrierefreiheit der Anwendungen sind nur mangelhaft umgesetzt. Wäre HIS bereits vor 10 Jahren zerschlagen worden, würde der Markt heute genügend Alternativen anbieten.« Oli antwortet: Auch ein privater Anbieter muss nicht besser sein. HIS kann auch nur begrenzt etwas dafür, wenn die Hochschulen an den alten Systemen festhalten (müssen). Das kann durchaus auch an den Hochschulen selbst liegen bzw. an fehlendem Geld, eine große Umstellung finanzieren zu können und daher an einer eigentlich veralteten Version festzuhalten.« Für Locke ist »nicht die IT Schuld sondern der Wirrwarr in den Zugangsbedingungen an deutschen Universitäten.« Lena Tietgen

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