Europa ringt um Klimapolitik

Weil Polen auf Kohle beharrt, wird eine CO2-Reduzierung schwierig

  • Lesedauer: 1 Min.

Brüssel (dpa/nd). Die EU-Umweltminister haben bei ihrem Treffen in Brüssel um die europäische Klimapolitik der nächsten Jahrzehnte gerungen. Das Kohlestromland Polen ging mit einer weitgehend unversöhnlichen Position in die Verhandlungen.

Ein Großteil der EU-Staaten, darunter Deutschland, dringt auf zusätzliche Einsparziele für das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2). Ein EU-Diplomat beschrieb die Atmosphäre am Verhandlungstisch als »gereizt«.

Die schwedische Umweltministerin Lena Ek warnte, eine Einigung auf den CO2-Fahrplan sei wichtig, damit »die europäische Industrie ein klares Bild davon hat, wohin wir uns bewegen und wo sie investieren sollte.«

Im Jahr 2020 will Europa zwanzig Prozent weniger CO2 ausstoßen als 1990. Bis zum Jahr 2050 sollen es mindestens 80 Prozent weniger sein. Etappenziele für die drei Jahrzehnte nach 2020 fehlen bisher. Da Europa sie einstimmig beschließen müsste, könnte die polnische Blockade eine Entscheidung verhindern. Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte die polnische Haltung nur einen unverbindlichen Beschluss erlaubt.

Polen bezieht nach Angaben aus Regierungskreisen mehr als neunzig Prozent seiner Energie aus Kohlekraftwerken und sperrte sich deswegen bisher gegen die Festlegung zusätzlicher Einsparziele. »Polens Blockade zeigt, dass hier eine neue dauerhafte Spaltung Europas droht«, sagte Christoph Bals, Geschäftsführer der Umweltorganisation Germanwatch.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.