Werbung

Eine Zusatznull

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: 2 Min.

Es gibt nicht viel, was in Mecklenburg-Vorpommern wirklich wächst, aber die Sportvereine zählen gegen alle Klischees seit geraumer Zeit dazu: Jedes Jahr gewinnen sie an Mitgliedern hinzu, trotz allgemeiner Alterung und Abwanderung. Es gehört daher zum guten Ton von Regierungen, dem Sport, wenn möglich, in den Haushaltsplanungen etwas zuzustecken. So verkündet es auch die rot-schwarze Landesregierung von Erwin Sellering (SPD) und Lorenz Caffier (CDU): 8,7 statt 8,2 Millionen jährlich stehen im Haushaltsposten der »Maßnahmengruppe Sportförderung« an Fördergeld für den Landessportbund bereit, Sportminister Caffier erzählt recht gern davon.

Nur ist nun gerade die Saison des Nachrechnens angepfiffen, des Sports der Opposition im Landtag, die einmal im Jahr zeigen kann, was sie buchhalterisch zu leisten vermag. In Schwerin haben sich die Nachrechner jetzt die Sportförderungsmaßnahmen vorgenommen und dabei das Folgende entdeckt: Derselbe Landessportbund erhält zugleich 250 000 Euro weniger an Investitionszuschüssen - und den Sportvereinen werden die 250 000 Euro, die sie bisher für Kinder- und Jugendprojekte beantragen konnten, einfach ersatzlos gestrichen.

»Tatsächlich gibt es also nicht mehr Geld für den Sport. Das sind Taschenspielertricks«, findet Jeannine Rösler, die Finanzexpertin der Linksfraktion im Schweriner Schloss. Und das es auch noch so genau aufgeht, sei dann doch ein bisschen schnöde. Tatsächlich neu im Sporthaushalt sind ihrer Rechnung nach lediglich 50 000 Euro, mit denen sich das Land an einem »Nationalen Aktionsplan« zur Förderung der Bewegung im frühkindlichen Alter beteiligt, was in Schwerin allgemein auf Zustimmung stößt. Und eben die ominöse Zusatznull.

Macht nach Adam Riese: Zumindest die Finanzierung der Kinder- und Jugendprojekte in Mecklenburg-Vorpommern ist unsicherer. Denn über das umgeschaufelte Geld muss jetzt zuerst einmal der Landessportbund entscheiden. Zudem hört man in Schweriner Sport-Kreisen schon Bedenken, es werde nun komplizierter mit der »Großgeräteförderung«, die bisher über die Investitionsfördermittel abgewickelt wurde.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.