Spanien will seine Banken sanieren

»Faule Kredite« sollen ausgelagert werden

  • Lesedauer: 1 Min.

Barcelona (dpa/nd). Spanien setzt bei der Sanierung seiner kriselnden Geldinstitute auf das Modell der »Bad Banks«. Die Banken sollen die Möglichkeit erhalten, ihre »faulen Kredite« in Auffanggesellschaften auszulagern, wie Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Donnerstag in Barcelona ankündigte. Auf diese Weise könnten die Geldinstitute die Risikopapiere aus ihren Bilanzen entfernen. »Die Regierung wird in den kommenden Wochen die Regeln dafür festlegen«, sagte der Minister. Infolge des Zusammenbruchs des Baubooms befinden sich in den Bilanzen der spanischen Banken nach Angaben des Ministers unsichere Immobilienkredite in einem Wert von nominal etwa 180 Milliarden Euro. Dies schwächt das Vertrauen der Anleger in das spanische Finanzsystem und verschärft die Schuldenkrise.

Die Gründung von Abwicklungsgesellschaften werde freiwillig sein, teilte De Guindos mit. »Jede Bank wird ihr eigenes ›Vehikel‹ schaffen können.« Die Gesellschaften sollten die Risikopapiere zum jeweiligen Marktpreis erwerben. Er ließ aber offen, wie der jeweilige Wert der Immobilien festgelegt werden soll, wenn zum Beispiel der Preis von Grundstücken umstritten ist.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.