Fluglärm

Standpunkt von Klaus Joachim Herrmann

  • Lesedauer: 2 Min.

Fliegen soll er. Am besten Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit. Oder Flughafenchef Rainer Schwarz. Wenn der nicht, dann aber ... Beim höchsten Staatsamt ging es doch auch. Ausgesprochen oder verborgen - die Verschiebung der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens »Willy Brandt« dient längst Medien zur eigenen Profilierung - nicht zuletzt mit sprachlichen Kabinettstückchen - oder einem vermeintlich höheren politischen Zweck.

Herauszufinden, wer wann was gewusst haben könnte und an welcher Stelle welches Maß an Verantwortung trägt, bleibt dabei freilich ein ehrenwertes aufklärerisches Anliegen. Das Berliner Abgeordnetenhaus hat da sicher die richtigen Fragen gestellt. Die Antworten stehen noch aus. Ohne sie wird es nicht besser. Dass Sicherheit vorgeht, ist unstrittig. Wer hat sie gefährdet und wer stellt sie jetzt rasch und zuverlässig her, lautet die Frage.

Natürlich ist so eine millionenschwere Panne eine Sternstunde der Kritiker. Bundesgrüne gifteln: »Regierender Bruchpilot« kann nur feiern. In der eigenen Zuständigkeit lassen sie aber den Bund als Mitverantwortlichen draußen. Sie haben ja mit Wowereit eine verpatzte Berliner Wahl und geplatzte Senatsbeteiligung als Rechnung offen. Kleinliche Abrechnungen und Sprachakrobatik zur eigenen Erbauung helfen in der Sache nicht weiter. Als künstlicher Fluglärm übertönen sie nur die wichtigen Fragen: Wie wird der Schaden begrenzt, und wie bekommt BER wieder Aufwind? Die Antworten darauf sollten bei aller Häme wenigsten zu hören bleiben.

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