Fossil der Planetenentstehung
Die Planeten unseres Sonnensystems unterscheiden sich nicht nur in der Größe erheblich. Auch ihre Entstehung verlief vermutlich grundverschieden. Während die riesigen Gasplaneten Jupiter und Saturn innerhalb weniger Millionen Jahre aus Gas und Staub der sogenannten protoplanetaren Scheibe entstanden, war der Prozess bei den erdähnlichen Planeten komplizierter. Diese Gesteinsplaneten entstanden in mehreren Stufen: Zuerst entstanden wenige Kilometer große sogenannte Planetesimale. Jene, die bei Kollisionen mit anderen besonders schnell an Masse zunahmen, bezeichnet man als Protoplaneten. Die heutigen Planeten Erde, Mars und Venus etwa wären nach dieser Theorie durch Kollision mehrerer besonders großer Protoplaneten entstanden.
Unklar war lange, wie die Kleinplaneten des Asteroidengürtels entstanden. Anfangs hielt man sie für Trümmer einer Großkollision. Doch dafür ist ihre Gesamtmasse zu klein. Man vermutete daher, dass es sich um Relikte aus der Entstehungszeit der Planeten handelt, die es nicht ganz bis zum Planeten geschafft haben.
Die internationale Raumsonde »Dawn« sollte das am drittgrößten Objekt des Asteroidengürtels, der Vesta, prüfen. Das von den in Deutschland entwickelten Kameras der Sonde aufgenommene Foto zeigt die Vesta im Vergleich zu kleineren Asteroiden.
Mehrere Artikel im aktuellen Heft des Fachjournals »Science« belegen nun, dass es sich bei Vesta tatsächlich um einen Protoplaneten handeln muss, der in den ersten zwei Millionen Jahren unseres Sonnensystems entstand. Dafür spreche unter anderem die Gesteinszusammensetzung. StS
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