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Bisky sieht »Horror-Show« bei der LINKEN

Führungsstreit in der Partei hält weiter an

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd-Blum). Wenige Tage vor dem Göttinger Parteitag der LINKEN setzt sich der Streit über deren Führungspersonal fort. Der gegenwärtige Zustand seiner Partei erinnere ihn an eine »Super-Horror-Show«, meinte Lothar Bisky, der ehemalige Vorsitzende der Linkspartei, zu Pfingsten in einem Gespräch mit der »Sächsischen Zeitung«. Er beklagte einen »Fäkalienstil in der Auseinandersetzung« und äußerte seine Sorge über die sinkende Zustimmung zur LINKEN in der Bevölkerung. »Das kann tödlich werden.«

Bisky bekräftigte seine Unterstützung für den Kandidaten Dietmar Bartsch, warb aber zugleich für einen Ausgleich zwischen den sich bekämpfenden Parteiflügeln: »Ein Sieg über den anderen bringt der LINKEN nichts. Man hat ja zum Glück nicht die Möglichkeit, die anderen nach Sibirien zu schicken oder in die Verbannung.« Dass es mittlerweile eine Vielzahl von Bewerberinnen und Bewerbern für den Parteivorsitz gibt, betrachtet Bisky mit Genugtuung: »Dass es Gegenkandidaturen gibt und auch junge Frauen den Mut aufbringen zu kandidieren, halte ich für eine Bereicherung.«

Der thüringische LINKE-Fraktionschef Bodo Ramelow machte indes den derzeitigen Parteivorsitzenden Klaus Ernst, der Oskar Lafontaine als Vorsitzenden favorisierte, für den eskalierenden Personalienstreit mitverantwortlich. Ernst habe »total versagt«, was die Herstellung eines Konsenses angeht. Der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagzeitung« erklärte Ramelow: »Wenn Sahra Wagenknecht sagt: Ich werde die Rache meines Lebensgefährten (Oskar Lafontaine - d.R.) vollenden, dann wird uns das sehr schaden.«

Wagenknecht selbst hat sich nach wie vor nicht auf eine Kandidatur für den Parteivorsitz festgelegt. Bartsch gab zu bedenken, dass die künftigen Vorsitzenden spätestens nach dem Göttinger Parteitag eine »gewaltige Integrationsleistung vollbringen« müssten.

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