Globale Klimaverhandlungen

Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom warnt vor zu großen Erwartungen

  • Lesedauer: 2 Min.
Die vor wenigen Tagen verstorbene Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom hat in einem ihrer letzten Interviews vor allzu großen Erwartungen an die globalen Klimaverhandlungen gewarnt. Diese seien "extrem schwierig zu führen, und Lösungen nur sehr schwer, wenn überhaupt, zu erreichen". Die US-Sozialwissenschaftlerin plädierte deshalb dafür, "den lokalen und den globalen Weg zu gehen, um Gemeingüter wie die Atmosphäre zu verwalten". Wenn man sich auf globaler Ebene nicht einigen könne, bedeute das nicht, dass Kommunen oder auch Einzelpersonen nicht selbst etwas unternehmen sollten, um die Klimagasemissionen zu reduzieren. "Es geht letztlich auch darum, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern etwas zu tun. Im Idealfall mag es gelingen, vernetzte Strukturen zu entwickeln, in die die verschiedenen Beteiligten auf allen Ebenen eingebettet werden."

Ostrom erinnerte noch einmal an die Ergebnisse ihrer weltweiten Forschungen über Gemeingüter. Menschen seien "sehr wohl in der Lage, auch außerordentlich komplexe Herausforderungen gemeinschaftlich zu meistern, wenn man sie nur lässt". Dabei gebe es keine es keine ideale Lösung und auch keinen Modellfall für eine erfolgreiche gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen, sondern die Institutionen und Regeln müssten von den Beteiligten gemäß den Bedingungen vor Ort geschaffen werden. Genossenschaften sind demnach nur ein Modell unter vielen. Hier gebe es laut Ostrom "wichtige Voraussetzungen für die Nutzung von Gemeingütern". Allerdings schränkte sie ein, dass Genossenschaften immer dann Probleme kriegen, wenn sie zu schnell wachsen. "Man tut gut daran, sich nicht allzu hohe Ziele zu setzen und am Boden zu bleiben."

Lesen Sie das komplette Interview heute abend auf nd-online.


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