Migranten-Kinder sind besser als ihr Ruf

  • Lena Tietgen
  • Lesedauer: 3 Min.

Der Integrationsbericht 2012 verzeichnet laut www.spiegel.de (bit.ly/OrsbDF) eine »sinkende Zahl an Schulabbrechern mit Migrationshintergrund«. Zunehmend besuchten sie die Kita und wiesen ein Abitur vor. Im Netz reagierte man unterschiedlich.

Darky findet, man müsse »nur in großen Städten wie Berlin 10 Minuten U-Bahn fahren, um zu sehen, was eigentlich Sache ist. Vielleicht machen mehr Migranten oder solche mit Hintergrund ihren Abschluss, aber hört den Menschen einmal zu, wenn sie ihren Mund aufmachen (sofern ihr das ertragt) und euch wird klar, dass eigentlich nur das Niveau gesunken ist.« Für Noctim »bleibt Mensch Mensch, egal welche Nationalität er hat. Nur unterscheiden sich die Lebenskonzepte und Einstellungen. Der ›Nutzen‹ eines Menschen wird in Deutschland mehr an seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit gemessen als an seiner Persönlichkeit. Das trägt technokratische Züge, sorgt aber dafür, dass der Lebenskomfort abseits der Arbeit überdurchschnittlich hoch ist, selbst für Hartz-IV-Empfänger (verglichen mit den Slum-Bewohnern in den BRICs). Wer bereit ist, viel zu geben, bekommt relativ viel dafür. Um aus dieser Symbiose das meiste heraus zu bekommen, muss man unglaublich anpassungsfähig und innovativ sein.«

Eine solche Anpassungsleistung zeichnet www.tagesspiegel.de (bit.ly/MXEhOZ) in dem Porträt über Yigit Muk nach. Der Berliner, der von den Lehrern die »Hauptschulempfehlung« bekam, absolvierte mit einer 1+ das »beste Abi« seit Bestehen seiner Oberschule. Nicht jeder will es würdigen.

Brotkrume meint: »Für junge Menschen mit Migrationshintergrund wie Yigit Muk fehlt es an Vorbildern, weil seit Jahren in den Medien negative Beispiele breitgetreten werden. Man redet nicht von der Mehrheit, die sich integrieren will, sondern betont die Minderheit, die es nicht will. Man spricht nicht von der Mehrheit, die arbeitet und das Land mitgestaltet, Arbeitsplätze schafft, sondern nimmt nur die Minderheit wahr, die Transferleistungen bezieht. Ich wünsche ihm alles Gute.« Keytos kontert: »Der junge Mann hat mit 24 Jahren einen ziemlich guten Schulabschluss. Jetzt fängt er zu studieren an und wird vielleicht zwischen 30 und 35 fertig sein. Erst dann wird er sich vielleicht durch seine Arbeit selbst ernähren. Bisher nutzt er lediglich das, was andere erwirtschaftet haben.«

missAC widerspricht: »Es ist leider so, dass Kinder aus ungünstigen sozialen Verhältnissen - das ist der junge Mann allein, weil er Türke ist, denn die sind ja alle dumm ;-) - leichter eine Hauptschul- als eine Gymnasialempfehlung bekommen. Ihre Leistungen müssen die aus günstigen sozialen Verhältnissen überragen. Diese Chancenungleichheit ist nicht mal in den USA so krass vertreten. Glückwunsch zum Abi!«


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