64 Frauen in Senegals Parlament
Senegal hat mit dem Einzug von 64 Frauen in die 150 Sitze zählende Nationalversammlung am 30. Juli einen Rekord gebrochen. Das für die Frauen bahnbrechende Ergebnis ist in erster Linie dem Gleichstellungsgesetz von 2010 geschuldet. Es verpflichtet Parteien und Koalitionen dazu, ebenso viele Frauen wie Männer in ihre Kandidatenlisten aufzunehmen. Die Wahlen zur Nationalversammlung - dem Unterhaus des Zwei-Kammer-Parlaments - fanden am 1. Juli statt und verschafften der Benno Bokk Yaakaar-Koalition (BBY) eine bequeme Mehrheit. Ihr Präsidentschaftskandidat Macky Sall hatte sich bereits bei den Wahlen im März durchgesetzt.
Kurz vor den Parlamentswahlen hatten Regierung und Frauenorganisationen die Öffentlichkeit im Rahmen einer Kampagne über das Gleichstellungsgesetz informiert. »Uns ging es darum, Frauen zu 40 bis 45 Prozent der Sitze zu verhelfen«, sagte Fatou Kiné Diop, Vorsitzende der im letzten Jahr ins Leben gerufenen Nationalen Gleichstellungsbehörde ONP. Die Kampagne hat offenbar ihr Ziel erreicht. So stieg der Anteil der weiblichen Abgeordneten im Parlament von 22 Prozent in der letzten Legislaturperiode auf derzeit 43 Prozent.
»Das Gleichstellungsgesetz war entscheidend«, betonte Diop. »Es hat uns Frauen nach vorn gebracht.« Der gleichen Ansicht ist die Abgeordnete Elène Tine. Ihr zufolge ist nun eine »kritische Masse erreicht, die uns ermöglicht, einiges in der Nationalversammlung zu bewegen«. »Was auch immer die Leute denken mögen - der größte Teil der Frauen, die gewählt wurden, sind starke Kandidaten«, versicherte die Soziologin Fanta Diallo, die dem Stadtrat von Dakar angehört.
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