Gruseln auf Rädern
Wolfgang Hübner über den Versuch, die ganze DDR-Geschichte in einen Stasi-Barkas zu pressen
Vorgestellt wurde das fahrende Gruselkabinett stilsicher am 13. August, und die »Berliner Zeitung« hat Knabes Intention exakt verinnerlicht: Mit dem mobilen Lernzentrum solle Schülern »die DDR-Geschichte« nahe gebracht werden. Man könne jede Woche eine neue Schule besuchen, freut sich ein Knabe-Mitarbeiter und hofft gewiss auf Erkenntnisgewinne wie den, von dem das Blatt auch berichtet. Zitiert wird ein 16-Jähriger nach dem Besuch des Barkas mit den Worten, da werde »einem bewusst, dass die DDR eine grauenhafte Diktatur war – nicht zwingend besser als jene, die ihr voranging«. Da kann man nur sagen: Ziel erreicht. Die ganze DDR ein riesiger Stasi-Barkas, nur ohne Räder. Hubertus Knabe darf zufrieden sein.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.