Flugverkehr am Freitag ohne UFO

Flugbegleiter kündigen Streik überall und für 24 Stunden an

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin (nd-Meyer). Während sie in Berlin-Tegel und Frankfurt am Main am Dienstag Nachmittag wieder in die Luft gingen, sollte der Streik der Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter in München noch bis Mitternacht andauern. Dort hatte die Gewerkschaft UFO ab 13 Uhr zum Ausstand aufgerufen, in Berlin und Frankfurt hatte das Kabinenpersonal von 5 Uhr bis 13 Uhr gestreikt. »Von Normalität kann man heute sowieso nicht sprechen«, sagte ein Berliner Lufthansa-Sprecher auf nd-Anfrage. Während sich am Nachmittag die Situation Richtung Frankfurt entspannte, fielen Richtung München alle Flüge aus. Er gehe davon aus, dass in Tegel ein Drittel aller Flüge bis zum Dienstagabend gestrichen werde, so der Sprecher weiter.

Am Drehkreuz Frankfurt fiel die Hälfte aller Kurz- und Mittelstreckenflüge sowie etwa ein Drittel der Langstreckenflüge aus. In München rechnete die Fluglinie mit den wenigsten Problemen, da dort viele Lufthansa-Töchter starten, die nicht Teil des laufenden Arbeitskampfes sind.

Es war »der letzte Nadelstich« vor der Ankündigung eines bundesweiten, 24-stündigen Streiks für Freitag, die gestern Abend erfolgte. Die Gewerkschaft zeigte sich jedoch für Schlichtungsgespräche ohne Vorbedingungen von Seiten der Lufthansa bereit. Sollte das Unternehmen darum bitten, würde der Streik vermutlich abgesagt. Für heute und morgen schloss UFO Arbeitskampfmaßnahmen aus.

In einem offenen Brief entschuldigte sich die Gewerkschaft bei den Passagieren für die Streikfolgen und warb um Verständnis. »Wir wären nicht mit Leib und Seele Flugbegleiter, wenn uns dies nicht außerordentlich leidtun würde«, hieß es. UFO fordert fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt und kämpft gegen Umstrukturierungspläne des Konzerns.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -