- Kommentare
- Meine Sicht
Mehdorn, übernehmen Sie
Bernd Kammer für Flughafen-Radikalkur
Der Berliner Flughafen braucht gute Ratgeber, ohne Frage. Aber ausgerechnet Hartmut Mehdorn? Das ist genau der Richtige, erfahren im Umgang mit Großprojekten und kriselnden Unternehmen. Auch in Sachen Flughafen hat der Air-Berlin-Chef völlig Recht, wenn er fordert, den beiden BER-Geschäftsführern drei weitere an die Seite zu stellen. Denn das bisherige Management wirkte bei der Bewältigung der Krise völlig überfordert.
Verwunderlich ist nur, das Mehdorn nicht solch radikale Lösung vorschlägt, wie er sie selbst gern praktiziert. Unvergessen seine Entscheidung, das Dach des neuen Berliner Hauptbahnhofs einfach mal um 110 Meter zu kappen, um Geld und vor allem Zeit zu sparen. Nur so konnte er es schaffen, den Glaspalast rechtzeitig zur Fußball-WM 2006 fertigzustellen. Viel gespart wurde dadurch allerdings nicht, denn die Dachteile waren bereits produziert. Jetzt modern sie unterm Bahnviadukt am Ostbahnhof. Viele ICE-Fahrgäste brauchen deshalb einen Schirm, wenn sie bei Regen aussteigen.
Ähnliches könnte man sich auch am Flughafen vorstellen: Eine Sparvariante der Entrauchungsanlage etwa, bei der die Fluggäste einfach mit Feuerlöschern ausgestattet werden. Am besten, Mehdorn setzt das gleich selbst um, als einer der neuen Flughafenchefs. Sein Stuhl bei Air Berlin soll wegen sinkender Passagierzahlen heftig wackeln.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.