Eisiges Nahostklima in der UNO
Netanjahu nennt Rede von Abbas verleumderisch
New York (AFP/nd). Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat vor der UN-Vollversammlung erneut einen Vorstoß für eine größere Anerkennung seines Volkes durch die Vereinten Nationen gestartet. Abbas bat am Donnerstag in New York um eine Aufwertung der Palästinenser von einer einfachen Beobachterrolle zu einem Status als Nichtmitgliedsstaat der UNO. Die Vollversammlung solle darüber bis zum Ende des Sitzungsjahres im September 2013 abstimmen.
Vergangenes Jahr war Abbas abgeblockt worden, als er die UN-Vollmitgliedschaft für einen Palästinenserstaat erreichen wollte. Die USA hatten angekündigt, den Antrag im Sicherheitsrat mit ihrem Veto zu blockieren. Für eine Aufwertung des Beobachterstatus zum Nichtmitgliedsstaat genügt dagegen die Zustimmung der Vollversammlung. Abbas sagte, er sei zuversichtlich, die nötige Rückendeckung zu bekommen. Die überwiegende Mehrheit der 193 UN-Mitgliedstaaten unterstützt das Anliegen der Palästinenser. Die Palästinenser verfügen seit der Anerkennung der Palästinensischen Befreiungsorganisation durch die UNO in den 70er Jahren nur über einen einfachen Status, vergleichbar mit dem internationaler Organisationen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Großteil seiner Ausführungen darauf verwendet, das iranische Atomprogramm zu verurteilen und »rote Linien« dafür gefordert. Im Nahostteil seiner Rede nannte er die Ausführungen von Abbas »verleumderisch«. Der israelische Regierungschef fügte hinzu, dass der Nahostkonflikt nicht durch »einseitige Erklärungen« zur Staatlichkeit der Palästinenser gelöst werde, sondern durch Verhandlungen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.