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Alexandra Kramm (24), Germanistikstudentin und stellv. Juso-Bundesvorsitzende:

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Wehrdienst muß weg, weil die Jugend militärische Zucht und Ordnung schon lange nicht mehr will. Wir brauchen eine Bundesrepublik ohne Armee, weil Entmilitarisierung das friedliche Ziel ist. Ein Berufsheer ist auf Dauer eine Gefahr für die Demokratie. Jugendliche engagieren sich, wenn sie es richtig finden, für die Gemeinschaft, aber sie lassen sich nicht von der Politik durch eine allgemeine Dienstpflicht dazu zwingen.

Silvana Koch-Mehrin (23), Geschichtsstudentin und Sprecherin der Jungen Liberalen:

Alle Frauen und Männer sollten ein soziales Pflichtjahr

absolvieren. Dabei sollte man frei zwischen ziviler Arbeit und Bundeswehr wählen können. Die Bundeswehr würde zur Freiwilligenarmee, in der auch Frauen beim Dienst an der Waffe beteiligt sind.

Thomas Barthel (27), Student der Betriebswirtschaft und Mitglied der AG Junge Genossinnen:

Internationale Konflikte lassen sich durch Militäreinsätze nicht wirklich lösen. Im Gegenteil, es werden sogar neue vorbereitet, die zum Teil erst nach Jahren aufbrechen. Insbesondere die reichen Industrienationen versuchen mittels Militär nicht, die Ursachen für Krisen in der Welt zu beseitigen, sondern sie lediglich in ihrem Sinne zu beherr-

schen. Mit der Abschaffung der Bundeswehr würde der deutschen Außenpolitik dieses Mittel entzogen und ein Zwang zu nichtmilitärischen Konfliktlösungen geschaffen. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre die Abschaffung des Kriegsdienstes, wodurch zumindest niemand mehr gezwungen werden kann, beim Töten und Drohen mitzumachen.

Carsten Dannel (21), Politikstudent und stellv. Bundes-

Vorsitzender der Jungdemokraten/Junge Linke:

Aufgrund ihrer Geschlossenheit und ihres Aufbaus sind militärische Organisationen stets autoritär und unvereinbar mit einer demokratischen Gesellschaftsordnung. Blinder Kadavergehorsam ist Voraussetzung, daß die Soldaten gegen ihre moralischen Grundwerte in die Schlacht ziehen. Die Forderung nach Abschaffung der Armee hat gerade in Zeiten angeblich neutraler Blauhelme brisante Aktualität. Staatliche Zwangsdienste wie die Wehrpflicht - aber auch der Zivildienst oder die Zwangsarbeit für Arbeitslose - sind Institutionen, die bekämpft werden müssen. Es sollte für jeden Demokraten undenkbar sein, sich solchen Mechanismen zu unterwerfen. Die einzige politische Alternative ist die konsequente Verweigerung jeglicher staatlicher Zwänge. Ich selbst bin Totalverweigerer.

Birgit Spohn (18), Schülerin und Bundesvorstandsspre-

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