MZ kommt türkisch
DDR-Marke wird in Instanbul montiert
Zschopau/Istanbul (dpa). Sie gehören fraglos zu den Legenden des DDR-Fahrzeugbaus: Die Zweitakt-Motorräder von MZ aus Zschopau. Mit einer Jahresproduktion von 85 000 Krädern gehörte das Werk zu den weltweit führenden. Jetzt gelang zwei Modellen, was anderen Gefährten wie Trabant, Barkas und Robur nicht vergönnt war: Der Start im Ausland - in der Türkei.
Vater der Aktion ist der letzte MZ-Betriebsdirektor Eberhard Bredel. Der Manager gründete, als im Sommer 1992 die Firma liquidiert und Teile privatisiert wurden, mit einigen Leuten der Entwicklungsabteilung eine eigene Firma. Die ITG Engineering GmbH (Zschopau) kaufte von der Treuhand MZ-Produktionsanlagen und
schaffte sie nach Istanbul in
der Türkei. Dort rollen seit vergangenem Jahr bei der Firma „Kanuni“ wieder die 250- und die 300-Kubikzentimeter ETZ vom Band.
In diesem Jahr sollen 10 000 Stück der Maschinen gebaut werden, berichtet Bredel. Ab Anfang März sollen die Motorräder auch in deutschen Läden zu haben sein. „Die Maschinen sind genauso wie die vor der Wende“, versichert Vertriebsleiter Rainer Karas vom Generalimporteur MZ-B Vertriebs GmbH (Berlin). Für den Absatz der robusten Zweitakter mit 17, 21 oder 23 Pferdestärken im Motorblock ist er optimistisch -1 000 Stück will er dieses Jahr mindestens verkaufen. Mit Preisen von 3 890 DM für die 250er und 4 190 DM für die 300er ETZ seien die Maschinen „unschlagbar billig“.
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