Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Erwartungen an die Zukunft

  • Lesedauer: 2 Min.

Wird das Leben für die nächsten Generationen in Deutschland leichter oder schwieriger werden?

Hier herrscht zwischen Ost und West fast vollständige Übereinstimmung: Es wird schwieriger werden. 66 Prozent der Ost- wie Westdeutschen sagen das.

Hier weichen die Meinungen voneinander ab. Die Ostdeutschen zweifeln an der Notwendigkeit ein Stück mehr als die Westdeutschen. In Ostdeutschland überwiegt bei allen, in Westdeutschland nur bei den jüngeren Jahrgängen der Zweifel an der Notwendigkeit der Wehrpflicht (Abb. 3).

Wir sollten dankbar sein für führende Köpfe, die uns sagen können, was wir tun sollen.

Diese Aussage wird von den Ostdeutschen mehrheitlich eher abgelehnt, während die Meinung der Westdeutschen noch mehr geteilt ist (Abb. 4). Bei dieser Frage gibt es bei den Älteren eher Zustimmung als bei den Jüngeren.

Resümee: Aus diesen beiden Fragenkomplexen werden die beidseitigen großen Zukunftssorgen erkennbar. Geradezu resignativ erscheint die beidseitige, im Osten noch, ausgeprägtere Erwartung ansteigender Arbeitslosigkeit. Die ökologischen Zukunftsängste der Jugend entsprechen den Befunden zahlreicher schon vorliegender Untersuchungen. Daß die Jugend die älteren Jahrgänge in der Ablehnung der nationalistischen Losung^ noch übertrifft, erscheint be J söndeTserfreülich, zumal es ei“ ne Neigung gibt, die Anschläge von Jugendlichen gegen Ausländer auf eine spezifisch jugendliche Anfälligkeit für nationalistisches Gedankengut hochzurechnen. Zwei weiteren geläufigen Vorurteilen wider-, sprechen unsere Befunde ebenfalls, nämlich erstens der Meinung, daß nationalistische Losungen im Osten eher Anklang fänden als im Westen und zweitens, daß dort die Beschäftigung mit dem Stasi-Problem die Erinnerung an die Hitlerzeit mehr als in den alten Bundesländern in den Hintergrund gedrängt habe. In beiden Fällen ist also das Gegenteil richtig. Zu denken sollte schließlich die überwiegende beiderseitige Ablehnung der Wehrpflicht durch die junge Generation geben.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.