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Berliner Bäder vor einer Badekur

Günter Kube, neuer Chef der Bäderbetriebe: Besserer Service und höhere Attraktivität Von Peter Kollewe

  • Lesedauer: 2 Min.

Günter Kube, 46jähriger Unternehmer, Hobby-Fußballer und Vater von vier Töchtern, steht ab 1. Oktober den Berliner Bäder-Betrieben (BBB) vor. Der Aufsichtsrat wählte ihn am Montag abend. Als Mitglied des Präsidiums des Landessportbundes hat er seit drei Jahren die Bäder-Entwicklung begleitet.

Nimmt man Günter Kube beim Wort, dann steht den 76 Frei- und Hallenbädern eine gründliche »Badekur« bevor »Ich glaube, die Bäder-Betriebe sind neu zu gestalten«, so der neue BBB-Chef gegenüber ND Wenn 50 % der Wasserfläche für Vereins-, Schul-und Kita-Schwimmen eingenommen werden, seien entsprechende Landeszuschüsse nötig.

Der Aufsichtsrat fordert für 1997 aus dem Landeshaushalt 125 Millionen Mark, 21 Millionen mehr, als den Bädern in diesem Jahr zugestanden wurden. Zehn Millionen davon sollen für Investitionen ausgegeben werden. Zur Verbesserung des baulichen Zustands und für geringe Umgestaltungen wurden rund 28 Millionen veranschlagt. Mit dieser Summe stehe und falle die Entwicklung der Bäder, so Kube.

Für ihn gibt es drei Prämissen, mit denen er sein neues Amt antritt:

Erstens: Der Kunde ist König, er kann für seinen Eintrittspreis einen entsprechenden Service erwarten. »Die Badegäste sind unsere Arbeitgeber «

Zweitens: Die Kosten müssen gründlich geprüft werden. Das steht noch bevor, wenn alle Bezirke die 96er Abrech-

nung der Personalkosten vorgenommen haben.

Drittens: Die Attraktivität der Bäder muß erhöht werden. Das ist für Kube die entscheidende Frage.

»Preiskorrekturen« hält der neue Bäder-Chef für nötig und möglich. Es gebe vor allem im Ostteil der Stadt Bäder, die wegen unzureichender Bedingungen die Eintrittspreise nach unten korrigieren könnten. Dies bedürfe jedoch noch einer exakten Prüfung.

Zu einem besseren Service zählt Kube auch die Öffnungszeiten, die sich nach der Freizeit der Badegäste richten müßten - nachmittags und abends, auch sonnabends und sonntags. »Behutsam« müsse mit den Sportvereinen gesprochen werden, ob im Interesse einer Effektivität eine Verlegung ihrer Nutzungszeiten möglich wäre.

Die rund 800 Arbeitskräfte der Bäder bezeichnete Kube als »unser Kapital«. Sie müßten entsprechend den Kundenwünschen eingesetzt werden, was von den Mitarbeitern eine entsprechende Bereitschaft erfordern werde.

Bis zum Jahresende soll eine neue Organisationsstruktur erstellt sein. Kube sprach von einem Nutzerkonzept, das ausweist, welche Bäder für den Vereinssport, welche ausschließlich für die Öffentlichkeit und welche als sogenannte Kombi-Bäder vorgesehen sind.

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