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Apollo 11 - nur ein Schwindel?

US-Forscher wehren sich gegen die These, eine Mondlandung habe nie stattgefunden

  • Martin Koch
  • Lesedauer: 4 Min.
Am 21. Juli 1969 setzte der US-Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond. So steht es in den Geschichtsbüchern. Doch stimmt es auch? Rund 20 Prozent aller Amerikaner verneinen derzeit diese Frage. Ihrer Meinung nach wurde die Mondlandung von »Apollo 11« nur inszeniert, um die Weltöffentlichkeit zu täuschen. In Wirklichkeit seien Armstrong und seine Kollegen um die Erde geflogen und nach einigen Tagen mit viel Brimborium aus dem Ozean gefischt worden. Die Bilder der angeblichen Mondlandung, die die Fernsehzuschauer zwischendurch zu sehen bekamen, habe man vorher in einem Hollywood-Studio produziert. Auch in Deutschland wächst die Zahl der Menschen, die sich von »Experten« überzeugen lassen, dass ein bemannter Mondflug vor 36 Jahren niemals hätte gelingen können. Zweifellos hatte die Technik seinerzeit ihre Schwächen. Und die verwendeten Computer besaßen etwa die Speicherkapazität einer modernen Mikrowelle. US-Wissenschaftler ließen vor dem Start intern sogar verlauten, dass die Chance für das Gelingen der Apollo-Mission bei 1:1000 liege. Doch Skepsis hin oder her: Die NASA verfügt heute nicht nur über unzählige Fotos von der Mondlandung, sondern auch über 382 Kilogramm Mondgestein, das von den Astronauten mit auf die Erde gebracht wurde. Alles gefälscht, sagen die Zweifler. So seien auf den Fotos keine Sterne zu erkennen, obwohl der Erdtrabant nicht von einer Atmosphäre umhüllt wird. Für den US-Astronomen Phil Plait gibt es hierfür eine einfache Erklärung: Fotografiert man einen von der Sonne beschienenen Raumfahrer, können auf Grund der kurzen Belichtungszeiten nicht zugleich die leuchtschwachen Sterne aufgenommen werden. Auch die Beobachtung, dass die von den Astronauten aufgestellte US-Flagge vorübergehend ins Flattern geriet, ist keineswegs rätselhaft. Auf dem Mond weht bekanntlich kein Wind. Und um zu verhindern, dass die Flagge schlaff herunter hing, wurde sie an einer Querstrebe befestigt, die gehörig wackelte, als die Astronauten die Fahnenstange in den Boden rammten. Für die Echtheit des Mondgesteins spricht vor allem die Tatsache, dass es von verschiedenen Wissenschaftlern untersucht wurde, auch von solchen, die nicht der NASA angehören. Das Ergebnis: Viele Mineralien, die auf der Erde vorkommen, fehlen in den Mondproben. Zudem ist das Mondgestein mit Kratern übersät, die offenkundig von kleinen Meteoriten herrühren. Diese aber können nur dort Spuren hinterlassen, wo keine Atmosphäre vorhanden ist. Auch die Hochenergiestrahlung prallt ungehindert auf den Erdtrabanten. Dabei entstehen Isotope im Mondgestein, die es auf der Erde nicht gibt. Wollte man solche Steine künstlich herstellen, erklärt der Geologe David McKay, würde dies selbst heute mit den stärksten Teilchenbeschleunigern nicht gelingen. Gegen eine bemannte Mondlandung spricht auf den ersten Blick auch die Existenz des so genannten Van-Allen-Strahlungsgürtels, der vornehmlich aus hochenergetischen Elektronen und Protonen besteht, die vom Erdmagnetfeld eingefangen werden. Bei ihrem Flug zum Mond mussten die Apollo-Astronauten diese Region unweigerlich durchqueren. Ohne aufwändigen Schutz, betont der Mondlandungszweifler Tom Appleton, würde jeder Mensch dabei tödliche Strahlungsschäden erleiden. Auch dieser Einwand ist nicht stichhaltig. Erstens waren die Apollo-Astronauten keineswegs ungeschützt. Sie trugen Raumanzüge und ihre Kommandokapsel verfügte über eine Schutzhülle aus Kunstharz und Metall. Zweitens aber, und das ist das Entscheidende, flog das Raumschiff nur etwa 90 Minuten durch den Bereich der intensivsten Strahlung. Berechnungen haben ergeben, dass die Apollo-11-Astronauten während ihres gesamten Mondfluges mit einer Strahlendosis in der Größenordnung von einigen Röntgenuntersuchungen belastet wurden. Ein tödliches Hindernis für einen Mondflug ist der Van-Allen-Gürtel also nicht. Und überhaupt: 24 Astronauten waren unmittelbar am Apollo-Projekt beteiligt. Da fällt es schwer zu glauben, dass im Falle eines Komplotts später nicht einer für viel Geld ausgepackt haben soll. Von den zahlreichen Mitarbeitern im Kontrollzentrum ganz zu schweigen. Auch den Sowjets wäre ein solcher Bluff wohl kaum verborgen geblieben. Deshalb versteigen sich manche Verschwörungstheoretiker zu der Behauptung, es habe eine geheime Absprache zwischen beiden Supermächten gegeben, um zu vertuschen, dass die großen sowjetischen Raumfahrterfolge zum Teil ebenfalls auf der Erde inszeniert worden seien. Wie absurd eine solche Konstruktion ist, wird durch folgende Tatsache belegt: Am 21. Juli 1969 haben auch Astronomen der Sternwarte Bochum mit einer riesigen Satellitenschüssel die Funksignale vom Mond empfangen. Dies geschah aber nur dann, wenn die Schüssel bis auf ein zehntel Grad genau auf den Erdtrabanten ausgerichtet war. Ansonsten herrschte Funkstille. Um so etwas möglich zu machen, hätte die NASA zuvor unbemerkt eine Relais-Station auf den Mond schießen müssen, meint der Leiter der Sternwarte Thilo Elsner. Zurückgelassen auf dem Erdtrabanten haben die Apollo-Astronauten immerhin drei Mondautos und die Reste von sechs Landefähren. Doch diese Gegenstände sind leider zu klein selbst für das »scharfsichtige« Hubble-Teleskop, welches derzeit nur Strukturen aufdecken kann, deren Durchmesser größer als 100 Meter ist. Die Hoffnung vieler Wissenschaftler ruht deshalb auf dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile. Denn schon 2006 soll dieses hochauflösende Instrument Bilder vom Mond liefern, auf denen theoretisch sogar die US-Flagge zu erkennen sein müsste.

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