Land Grabbing trifft Sambias Kleinbauern

  • Nebert Mulenga, Lusaka (IPS)
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Förderung der kommerziellen Landwirtschaft in Sambia gefährdet, was eigentlich gewährleistet werden soll: die Ernährungssicherheit der Bevölkerung. Kleinbauern werden von ihrem traditionell bewirtschafteten Land vertrieben, damit sie lokalen oder internationalen Großunternehmen Platz machen. Wie der Dekan der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität von Sambia, Mickey Mwala, warnt, könnte der Schuss nach hinten losgehen. Denn es sind die vielen Kleinbauern, die die Ernährung des Landes sichern. »Wird der Trend, ausgerechnet diese Menschen zu vertreiben, fortgesetzt und ausgeweitet, wird dies negative Folgen für unsere Ernährungssituation haben. Land Grabs verschärfen die Armut, indem sie die Zahl der Menschen erhöhen, die ihre Nahrungsmittel nicht mehr selbst anbauen und ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken können«, betont Mwala.

Die Vertreibung der Bauern von ihren Parzellen hat bereits vor zwölf Jahren begonnen, rückte aber erst 2005 im Zusammenhang mit den staatlichen Bemühungen um ausländische Agrarinvestitionen ins öffentliche Interesse, wie die Sambische Land-Allianz berichtet, die sich für den Schutz der lokalen Landrechte einsetzt. Im Bezirk Masaiti in der mineralienreichen Provinz Copperbelt wurden im vergangenen Jahr gleich 2000 Bauern von ihrem Land gejagt, nachdem sich ein nigerianischer Zementhersteller 200 Hektar Land gesichert hatte. Die Vertreibungsopfer wurden später mit jeweils 250 US-Dollar »entschädigt«. Auch die Förderung der Bergbauaktivitäten im Nordwesten der Provinzen Copperbelt und Luapual hat tausende Kleinbauern zu Landlosen gemacht. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen.

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