Zahlen und Fakten

  • Lesedauer: 3 Min.

Neben der ethnischen Herkunft hat der Glaube bei der US-Präsidentenwahl am Dienstag offenbar einen deutlichen Einfluss gehabt. Wie der Sender CNN berichtete, stimmten 59 Prozent der wöchentlichen und 43 Prozent der gelegentlichen Kirchgänger für den republikanischen Herausforderer Mitt Romney. Die Nicht-Kirchgänger wählten den Angaben zufolge zu 62 Prozent Präsident Barack Obama und zu 34 Prozent Romney.

Bei den Kongresswahlen gewannen die Demokraten im Senat mehrere Sitze hinzu, wie die Fernsehsender Fox und CNN berichteten. Insgesamt standen am Dienstag 33 von insgesamt 100 Senatorenposten zur Wahl.

In Indiana verlor der umstrittene republikanische Bewerber Richard Mourdock nach TV-Berichten den bisher von den Republikanern gehaltenen Sitz an den Demokraten Joe Donnelly. Der erzkonservative Mourdock hatte einen Sturm der Entrüstung mit der Äußerung ausgelöst, selbst eine Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung sei gottgewollt.

Ähnlich erging es dem Republikaner Todd Akin in Missouri, der der Demokratin Claire McCaskill nach Angaben der TV-Sender nicht ihren Senatssitz abnehmen konnte. Nachdem es lange nach einem Sieg Akins ausgesehen hatte, waren seine Zustimmungswerte eingebrochen, als er erklärte, der weibliche Körper könne bei einer Vergewaltigung eine Schwangerschaft verhindern.

In den US-Senat wird erstmals eine bekennende Lesbe einziehen. Die Demokratin Tammy Baldwin, die bereits seit mehr als zehn Jahren dem Repräsentantenhaus angehört, eroberte im Bundesstaat Wisconsin einen Senatssitz. In einem äußerst knappen Rennen setzte sich die 50-Jährige damit gegen den Republikaner Tommy Thompson durch, den früheren Gesundheitsminister und Gouverneur von Wisconsin.

Obamas Partei eroberte nach Angaben der Sender CBS und MSNBC auch den Sitz des 2009 verstorbenen demokratischen Senators Ted Kennedy aus Massachusetts von den Republikanern zurück. Die Kennedy-Dynastie wird künftig durch Joseph Kennedy III., Großneffe des 1963 ermordeten Präsidenten John F. Kennedy, im Kongress vertreten sein. Der 32-jährige Demokrat errang das Mandat laut US-Medien in Massachusetts, dem Heimatstaat der Kennedys.

In fast 30 Bundesstaaten standen am Dienstag mehr als 170 Volksinitiativen auf dem Wahlzettel:

Dabei billigten in Maine, Maryland und Washington die Wähler gleichgeschlechtliche Ehen während sie in Minnesota einen Vorstoß solche zu verbieten, ablehnten.

In Colorado und Washington stimmten die Wähler für die Zulassung von Marihuana für medizinische Zwecke.

In Kalifornien stimmten knapp 54 Prozent der Wähler gegen den Vorschlag, die Todesstrafe abzuschaffen und durch lebenslange Haft ohne Möglichkeit der Begnadigung zu ersetzen. Bislang haben 17 US-Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft.

In Florida sprachen sich 55 Prozent der Wähler gegen staatliche Hilfen für Krankenversicherungen aus, die Schwangerschaftsabbrüche abdecken.

Die Puerto Ricaner stimmten dafür, die Aufnahme als 51 Bundesstaat beim Kongress zu beantragen. (nd)

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.