Werbung

Gespannte Gaza-Ruhe

Gegenseitiger Beschuss wurde vorerst gestoppt

  • Lesedauer: 2 Min.
Militante Palästinenser im Gaza-Streifen haben den tagelangen Raketenbeschuss Israels vorerst eingestellt. Zuvor hatte Israel mit einem massiven Militäreinsatz gedroht. Die Lage aber bleibt explosiv.

Tel Aviv/Gaza (dpa/nd). Militante Palästinenser im Gaza-Streifen und Israel haben die gegenseitigen Angriffe nach vier Tagen eskalierender Gewalt am Mittwoch vorerst eingestellt. Zuvor hatte die israelische Regierung mit einer harten Antwort auf die mehr als 120 Raketen und Mörsergranaten gedroht, die seit Sonnabend aus dem Gaza-Streifen Richtung Israel abgeschossen worden waren.

Am frühen Mittwochmorgen hatte die israelische Luftwaffe noch drei Ziele in dem Küstenstreifen am Mittelmeer angegriffen. Dabei gab es jedoch nach Informationen aus Gaza-Stadt keine Opfer. Das israelische Militär berichtete von einem Raketeneinschlag am Morgen. Auch dabei kam niemand zu Schaden.

Am Vortag hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Botschafter in Israel über Gegenmaßnahmen informiert. Israel werde handeln, um die Raketenangriffe zu beenden, zitierte ihn die Zeitung »Haaretz«. Vizeministerpräsident Silvan Schalom warnte, notfalls müsse die Armee erneut in den Gaza-Streifen einmarschieren. Allerdings gilt dies kurz vor der Parlamentswahl in Israel am 22. Januar als unwahrscheinlich.

»Beide Seiten haben das Problem, dass sie durch die Gewalt der anderen Seite unter Zugzwang gesetzt werden, aber die Lage nicht entgleisen lassen wollen«, sagte der israelische Journalist und Gaza-Kenner Schlomi Eldar der Nachrichtenagentur dpa. Vermutlich gebe es geheime Kommunikationskanäle, über die Israel der Hamas mit der gezielten Tötung von Führungspersonal gedroht habe, erklärte er.

Die Hamas hatte am Vorabend alle militanten Palästinensergruppen zu einer Dringlichkeitssitzung in Gaza-Stadt zusammengerufen. Dabei sei beschlossen worden, die Raketenangriffe auf Israel einzustellen, wenn auch Israel von weiteren Attacken absehe. Die Hamas ist nach Einschätzung politischer Beobachter an einer Entspannung der Lage interessiert. Sie hätte bei schweren israelischen Luftangriffen am meisten zu verlieren.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -